Unternehmen wie Staatsstellen müssen immer mehr Zeit und Geld in sogenannte Nachhaltigkeitsberichte investieren. Berichte, die aufzeigen, welche Massnahmen zugunsten einer umweltfreundlichen Produktion oder Verwaltung ergriffen wurden.
Dahinter stand einmal der Gedanke, damit werde etwas für den
Umweltschutz getan. Doch dieser Gedanke hat sich längst im bürokratischen
Dschungel verlaufen. Dass ihn überhaupt jemand vermisst oder gar nach ihm sucht,
bleibt hingegen unwahrscheinlich. Die Hauptsache ist nun ja, es wird «berichtet».
Economiesuisse hat sich die Mühe gemacht, die inzwischen nötigen Nachhaltigkeitsberichte in der Schweizer Wirtschaft zu quantifizieren. Die Organisation kommt zum Schluss, dass die jährliche (sic!) Berichterstattung bereits einen Turm von mehr als 126 Metern Höhe ergibt, wenn man alle Berichte horizontal aufeinanderschichtet. Der Zürcher Prime Tower, der die Stadt deutlich überragt, misst exakt 126 Meter. Im Gegensatz zum Umfang der Nachhaltigkeitsberichte wächst er aber nicht mehr weiter in die Höhe.
Die Kosten für diese Nachhaltigkeits-Bürokratie schätzt
economiesuisse auf mehrere 100 Millionen Schweizer Franken pro Jahr. Das heisst, dass jeder
Schweizer Erwerbstätige jährlich um die 100 Franken allein für diese Berichte
bezahlen muss. Meist in Form von weniger Lohn, manchmal auch in Form höherer
Preise.
Da es sich bei den Nachhaltigkeits-Berichten ausschliesslich um «Geschreibsel» handelt, fehlt das dafür verwendete Geld auch für Umweltschutzmassnahmen. Trotzdem wurde die Einführung dieser Gesetzesvorschriften seinerzeit als Massnahme für die Umwelt «verkauft».
Wir warten jetzt darauf, dass jemand den Mut hat, solche
Dummheiten wieder abzuschaffen. Zugunsten der Menschen wie zugunsten der
Umwelt.
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