Sonntag, 8. Dezember 2024

Der ewige Ruf nach dem Staat

Die Geschäftsleiterin eines Frauenhauses fordert vom Staat «eine anständige Finanzierung». Zu Deutsch: Viel mehr Geld aus der Staatskasse für ihr Frauenhaus. Oder noch etwas klarer: Mehr vom "Geld der Anderen". Es ist die einfach(st)e Art, um zu Geld zu kommen. Zahlreich sind die Institutionen und Branchen, allen voran die Kultur und die Bauernschaft, die jeweils lauthals nach dem Staat bzw. seinen offenbar unerschöpflichen Geldhaufen rufen.

Nun, den Staat gibt es nicht: er ist eine Art bürokratisches Kunstgebilde, das von allen Bürgerinnen und Bürgern finanziert wird. Wer sauer verdientes Geld in die Staatskasse abliefert, kann sich daraus aber noch nicht das Recht auf einen Rückfluss dieser Gelder in die eigene Tasche oder die seiner Institution ableiten.

Es ist übel, wenn Menschen andere Menschen, unterdrücken oder gar körperlich verletzen. Es ist übel, wenn es Frauenhäuser braucht. Aber das scheint offenbar nicht anders möglich zu sein. Aus Sicht der (steuerzahlenden) Allgemeinheit stellt sich jedoch eine grundsätzliche Frage: Weshalb muss die Staatskasse diese Frauenhäuser und damit indirekt die gewalttätigen Männer finanzieren? Wäre es nicht naheliegend – und im Sinne auch einer präventiven Strategie sicher auch richtig – diese Männer für den «Schaden», den sie anrichten, vollumfänglich zur Kasse zu bitten?

Hier und eigentlich nur hier wäre der Staat «am richtigen Platz»: bei der Verurteilung solcher Täter. Nicht zu einer bedingten Busse allerdings, sondern dazu die volle Rechnung zu begleichen. Wer das im Moment nicht kann, sollte diese Schuld – genauso wie andere Bürger ihre Steuerschuld – lebenslänglich abstottern müssen. Damit wären die Finanzen der Frauenhäuser im Lot und mancher egoistische Macho würde es sich zweimal überlegen, bevor er seine Partnerin schlägt.

Das wäre der einzig richtige, wenn auch der viel kompliziertere und aufwändigere Weg als nach der Staatskasse bzw. nach unser aller Steuergeld zu rufen. 

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