Jetzt steht es also amtlich fest: wir geben im Jahr pro Kopf knapp 4000 Franken für die Gesundheitskosten aus. - Und daraus wird eine permanente politische Grossaufregung?
Die Gesundheit ist immerhin unser aller wertvollstes Gut. Das,
so dürfte man doch meinen, darf auch etwas kosten. Denn nur was etwas kostet ist laut Volksmund auch etwas wert.
Für unser höchstes Gut sind 333 Franken pro Monat wahrlich nicht
viel Geld. Hand aufs Herz: mit diesem Betrag liegt in den meisten Schweizer
Zentren nicht manches Auswärtsessen drin. Und der Ausgang dürfte mit 333 Franken
pro Monat auch nicht allzu luxuriös ausfallen. Bloss: haben Sie schon jemanden
gehört, der im Bundeshaus Zetermordio schreit, weil der Ausgang teurer geworden
ist oder weil das Schnitzel im Restaurant aufgeschlagen hat? Ganz zu schweigen
von den geliebten Ferien. Zwei Ferienreisen im Jahr dürfen (inkl. Souvenirs, Restaurantbesuche,
etc,) nicht allzu teuer sein, wenn sie zusammen maximal 4000 Franken kosten
dürfen.
Ist es nicht seltsam? Für das (Lebens-)Wichtigste ist uns offenbar jeder Rappen zu viel. Für weniger Wichtiges und Nebensächliches geben wir das Geld mit beiden Händen aus ohne auf zu mucksen.
Die Lehre daraus? Die Politik sollte offensichtlich die Temperatur
bei der Diskussion der Gesundheitskosten etwas senken. Solange wir noch derart viel
Geld für Luxus und Nebensächliches haben, werden wir Schweizer und -innen nicht
wegen steigender Gesundheitskosten bzw. Krankenkassenprämien verarmen. Immerhin
betrug der Schweizer Durchschnittslohn 2023 6'800 Franken pro Monat. Die
Gesundheitskosten betragen davon also weniger als 5 Prozent.
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