Das Geschrei ist gross: «Weniger Geld für Bildung und Forschung.» «Eine halbe Milliarde fehlt.» «Bundesrat spart bei der Bildung»… etc. Der Tenor ist überall gleich – und die Damen und Herren Professoren stimmen in das (mediale) Wehklagen noch so gerne ein. Der Schweiz scheint ein Niedergang mit einem Zusammenbruch unseres Wohlstandes zu drohen. Bildung und Forschung scheinen bereits morgen unmöglich zu werden in diesem Land, das den wichtigsten Institutionen die Luft zum Atmen nimmt, wenn man denn den medialen wie den universitären Verlautbarungen Glauben schenken will.
Seltsamerweise fragt sich niemand der nun lauthals Protestierenden, ob denn nicht vor der eigenen Haustüre auch mal gewischt werden sollte. Ineffiziente, häufig von der Zeit längst überholte Strukturen werden ebenso wenig hinterfragt wie völlig abwegige Forschungsthemen. Zudem ist keine unserer Hochschulen verpflichtet, ausländische Studierende zu denselben günstigen (weil von den Steuerzahlern berappten) Konditionen aufzunehmen wie Schweizerinnen und Schweizer. Trotzdem breiten sie die Arme weit aus und heissen die ganze Welt willkommen. Die Rechnung schieben sie anschliessend den Steuerzahlern über das Katheder. Und das sind bloss ein paar Beispiele.
Aber geht es wirklich um 500 Millionen Franken, die den Bildungsinstitutionen weggenommen werden? Nein, das ist sogar komplett falsch. Richtig ist – Zahlen lügen ja bekanntlich eher selten –, dass für die Periode 2025 bis 2028 genau 1.3 Milliarden Franken mehr Steuergelder an Bildung und Forschung fliessen als aktuell, also zwischen 2021 und 2024. Richtig ist auch, dass die Institutionen mit diesem Plus von 1.3 Milliarden nicht zufrieden sind, weil sie mindestens 1.8 Milliarden mehr gefordert haben.
Subventionen sind bekanntlich ein Fass ohne Boden. Auch die
Landwirtschaft fordert immer sehr viel, damit sie schliesslich viel erhält. Das
ist an sich legitim. Am Ende des Tages aber sollte man so ehrlich sein und
zugestehen, dass man zwar mehr bekommt, aber weniger als man gerne hätte. Vorwurfsvoll
davon zu sprechen, es werde einem etwas weggenommen, ist in diesem Fall das Gegenteil von
ehrlich. Und Letzteres währt bekanntlich am längsten. Das sollte sich auch bei
Bildung und Wissenschaft herumgesprochen haben.
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