Sonntag, 3. März 2024

Ein Pyrrhus-Sieg des Egoismus

Abstimmung vom 3. März 2024: Die Alten sind marschiert. Es gibt Geld, ab an die Urne. Die Linke triumphiert. Mehr AHV-Rente, aber kein höheres Rentenalter: Hat es das schon einmal gegeben in der Geschichte der Schweiz, dass eine einzige Generation derart einseitig für sich allein schaut? Ich schäme mich, Rentner zu sein!

Der Champagner für diese Siegesfeier dürfte aber schon morgen schwer im Magen liegen:

Wer bisher Ergänzungsleistungen bezog, dem werden sie aufgrund der 13. AHV-Rente gekürzt werden (die Initiative nimmt das zwar aus - aber wenn Geld fehlt, wird die Politik wohl darüber hinwegsehen müssen). Wer bisher von einer Verbilligung der Krankenkassenprämien profitierte, dessen staatlicher Zuschuss wird künftig gekürzt werden. Vor allem der Mittelstand wird künftig an Kanton und Gemeinde höhere Steuern abliefern müssen – falls der Bund, was mit dieser Abstimmung noch viel wahrscheinlicher wird, seine Steuern ebenfalls erhöhen muss, wird auch diese Rechnung künftig höher ausfallen.

Da zudem die Mehrwertsteuer, die eben per 1. Januar erhöht wurde, wohl erneut steigen wird, bleibt von diesem Geldsegen in den Portemonnaies der egoistischen Rentnerinnen und Rentner kaum mehr etwas übrig. Auch eine Erhöhung des Rentenalters muss folgen. Nicht umsonst haben bereits die meisten europäischen Staaten ein höheres Rentenalter als die Schweiz. Wird all das aber erneut durch den Rollator-Marsch an die Urne abgelehnt, wird die AHV schon bald pleite sein. Aus einer leeren Kasse wird es nichts mehr zu verteilen geben. Die Sause wird ein nur allzu schnelles, trauriges Ende finden.

Einverstanden, dann werden Viele, die heute ein Ja eingelegt haben, bereits auf dem Friedhof weilen. Was werden jedoch die Nachkommen einmal zu einer solch egoistischen Einstellung ihrer Vorfahren meinen? Erwarten, dass sie dann noch Blumen auf unser Grab legen, dürfen wir wohl nicht.

P.S. Freuen werden sich über die zusätzlichen Einnahmen ab 2026 vor allem die Finanzchefs der Gemeinden und Kantone. Denn mancher Steuerpflichtiger wird aufgrund der Progression und zusätzlich der sog. kalten Progression (Teuerung) eine für ihn unerwartet unerfreuliche Rechnung vom Fiskus erhalten.

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