Die Grünen des Kantons Solothurn verlangen nach Steuererhöhungen. Sie sollen das in den letzten 25 Jahren überdurchschnittliche Ausgabenwachstum kompensieren und einen weiteren «fröhlichen» Anstieg der Ausgaben ermöglichen. Nur Eines ist heute schon sicher: Was auch immer sie vorschlagen werden, die Linke wird ihnen gerne folgen.
Dabei ist die Grüne Partei im Rechnen noch etwas schwach auf der Brust. Denn ihre Vorschläge vermögen die anvisierten Finanzlöcher nicht zu stopfen; ausser der Kanton Solothurn würde seine Steuern exorbitant erhöhen und wäre dann endgültig mit grossem Abstand die feurigste Steuerhölle unseres Landes. Weil dabei aber etliche gute Steuerzahler abwandern und die Liegenschaften (auch und vor allem jene der Unternehmen und Geschäfte) massiv an Wert verlieren würden, würde eine erneute Steuererhöhung fällig, was weiteres Steuersubstrat zum Auszug bewegen würde - usw....
Ausserdem vergessen die Grünen sehr geflissentlich, dass
soeben die Steuern für grosse Unternehmen auf nationaler Ebene erhöht worden
sind (wovon auch Solothurn profitiert) und dass der Kanton Solothurn gerade eben
die Steuern für mittlere und tiefere Einkommen reduziert, jene auf grösseren
Vermögen aber erhöht hat. Die aus der Sicht von Linksgrün so bösen Reichen
werden also bereits stärker zur Kasse gebeten. Weitere Steuererhöhungen sind
hier im Bereich der Liegenschaftssteuern auch noch unterwegs.
Die Tatsachen sprechen demnach nicht für Steuererhöhungen, sondern für einen rigiden und schmerzhaften Sparkurs. Alles andere wäre bloss, viel schlechtem noch mehr gutes Geld nachzuwerfen. Der Kanton Solothurn verbuchte 1998 Steuereinnahmen von rund 450 Millionen Franken. Genau 25 Jahre später – 2023 – ist dieser Betrag auf 890 Millionen angewachsen; ein Plus von nicht weniger als 98 Prozent. Die Einnahmen haben sich innert einer Generation verdoppelt.
Und die Ausgaben? Die lagen 1960 bei knapp 95 Millionen Franken. Für das laufende Jahr wurden 2.6 Milliarden veranschlagt. Das entspricht dem 27.4-fachen des Betrages aus den 60-er Jahren. Auch das stark wachsende Schweizer BIP (Bruttoinlandprodukt) mag mit solchen Entwicklungen niemals Schritt halten.
Und die Lehre daraus? Man kann zwar immer noch mehr Steuergelder in dieses Fass schütten. Am Ende aber ist stets noch weniger drin, weil das Mehr, das oben reingegeben wird, immer kleiner sein wird als das Mehr, das unten ausgegeben wird. Kurz: Es gibt (zu) viele Personen, die in diesem Kanton von diesem Kanton sehr gut leben – und das kann er sich nicht leisten, weil die jährliche Steuer-Zuwanderung in ein immer unattraktiveres Fass ohne Boden mit einer derart grosszügigen Geldverteilung nicht Schritt halten kann.
Kurz: Es kommt Geld rein in die Staatskasse für einen Kia. Wir leisten uns aber einen BMW und vergleichen unsere Ausgaben mit jenen, die sich einen Porsche leisten können. Das wird ohne entsprechende Massnahmen unweigerlich dazu führen, dass wir uns bald einmal nur noch ein Velo leisten können.
Steuererhöhungen zu verlangen, ist deshalb eine parteipolitische Bankrotterklärung. Sparvorschläge zu machen und diese dann auch bis zum bitteren Ende durchzuziehen: das würde von politischer Klugheit, von verantwortungsbewusstem Handeln, von Charakter- und Ideenstärke zeugen. Der Rest ist reine Parteipolitik ohne Inhalt und Ziel.
P.S. Das Problem des Kantons Solothurn ist nicht, dass Einwohnerinnen von Gerlafingen nach Feldbrunnen zügeln. Auch wenn dies der SP-alt-Ständerat so darstellt. Das Problem ist, dass gute und sehr gute Steuerzahler von Feldbrunnen, Oberdorf, Olten, Däniken etc. nach Zürich, Nidwalden, Zug, Schwyz etc. ziehen. Und dieses Problem lässt sich nun einmal nur lösen, indem die Staatskosten im Kanton Solothurn deutlich gesenkt werden.