Das Solothurner Kantonsparlament hat soeben eine Steuererhöhung beschlossen. Das ist nicht wahr? OK. Genaugenommen haben die Kantonsrätinnen und -räte tatsächlich nicht einmal über die Steuern gesprochen. Warum deshalb diese erste Aussage?
Der Kantonsrat hat im Gleichschritt mit der Regierung ein Budget für das nächste Jahr verabschiedet, das einen Aufwandüberschuss von mehr als 110 Millionen Franken vorsieht. Selbst eine Superausschüttung der Schweizerischen Nationalbank könnte dieses Minus nicht decken. Gleichzeitig hat das Kantonsparlament – beziehungsweise eine Mehrheit aus Linksgrün und Mitte – es abgelehnt bei der kantonalen Verwaltung 0.2 Prozent zu sparen. Dies, nachdem man soeben 2.75 Prozent mehr allein an Lohnerhöhungen für diese Verwaltung für gut befunden und weitere Zusatzausgaben für die nahe und mittlere Zukunft beschlossen hatte.
Wer so mit beiden Händen Geld ausgibt, das ihm nicht gehört, und gleichzeitig von irgendwelchen Einsparungen oder von Barrieren gegen dieses unbegrenzte Ausgabenwachstum nichts wissen will, der beschliesst auf diese Weise deutsch und deutlich bereits im Voraus den unausweichlichen nächsten Schritt: höhere Steuern.
Übrigens: jenen Kantonsrätinnen und -räten, die gegen das Sparen bei der Verwaltung argumentierten, dass der Kanton Solothurn schweizweit eine der schlanksten Verwaltungen habe, sei hiermit ins Stammbuch geschrieben: Der Kanton Solothurn ist auch schweizweit einer der schwächsten betr. Wirtschafts- und Steuerkraft. Und bekanntlich sollte ein armer Haushalt nicht gerade mit einem grossen Mercedes herumkurven…
Aber vielleicht hoffen die linksgrünen und die Mitte-Parlamentarier
ja, das Christkind werde ihnen die fehlenden Millionen irgendwann einmal unter den Tannenbaum
legen.