Sonntag, 29. Oktober 2023

Diese Maus wird nie ein Elefant

Die nationalen Wahlen sind vorbei. Das Volk hat gesprochen: Roma locuta, causa finita (Rom hat gesprochen, die Sache ist erledigt). Offenbar können jedoch die wenigsten Parteipolitiker und -innen Latein. So versucht sich aktuell männiglich darin, sich nach den Wahlen ins Rampenlicht zu setzen. Ganz nach der Devise: Nach den letzten Wahlen ist vor den nächsten Wahlen.

Die Leserbriefspalten im Kanton Solothurn sind voller Ratgeber und Häme. Die einen wissen es (jetzt) besser, die andern hauen auf die Verlierer ein – oder auf diejenigen, die sie als Verlierer bestimmen. Beides ist schlicht und einfach degoutant. Hier macht sich der vermeintliche Triumphator zur kleinen Maus, die lauthals auf sich aufmerksam macht – und trotzdem nie zum grossen Elefanten wird.

Jede Partei hat ihre eigene Geschichte und ihre Miss- und Erfolge. Darüber darf sich die Konkurrenz ärgern oder freuen. Häme ist nicht angebracht. Die Schweiz ist immer noch eine direkte Demokratie, die eine konsensorientierte Politik verlangt. Dazu ist eine sachlich-kompetente Zusammenarbeit nötig. Wer dazu nicht fähig ist und sich dauernd in der untersten Schublade tummelt, soll die Finger davon lassen.

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