Kultur ist eigentlich in diesem Blog kein Thema. Diesmal aber schon: es geht um den kulturellen Missbrauch von Steuergeldern, sogenannten «Kultursubventionen». Dass sich niemand daran stört, wenn ein Solothurner SP-Politiker den Solothurner Kunstpreis erhält, mag das Eine sein. Dass das Solothurner Stadttheater einen linksgrünen Regisseur (offenbar) unter dem Vorwand der Freiheit der Kunst seine persönliche politische Ideologie dem Theaterpublikum den Hals runterdrücken lässt, ist auch bloss ein Beispiel, dessen, was momentan in der Schweizer (und u.a. auch der Deutschen) Kunstszene abläuft.
Theatralisch begonnen hatte alles in der mitteleuropäischen Geistesgeschichte mit dem Thespiskarren. Dieser zog über Land und unterhielt die Menschen. Dass diese Unterhaltung manchmal auch grobschlächtig bis unflätig war, störte bloss die Philosophen. Daraus entwickelten sich das griechische Theater und schliesslich unsere Guckkastenbühne. Die «alten Griechen» sahen Theater als etwas an, was den menschlichen Charakter bilden und seinen Geist kitzeln sollte [etwas salopp ausgedrückt]. Das Ganze musste aber auch unterhalten – das Auge ebenso wie den Geist.
Und heute? Publikumsbeschimpfung war gestern. Heute wird dem Publikum wie einer Stopfgans, nur viel gröber – nämlich mit dem doppelten Holzhammer – (partei-)politische Ideologie den Hals hinunter gedrückt. Dabei soll das Publikum keineswegs denken (lernen), sondern einfach die Inhalte von Autorschaft und Regie möglichst kritiklos übernehmen.
Das Ganze wird von den Steuerzahlern und einem «treuen» Publikum berappt. Wobei «das treue Publikum» soeben in fortlaufender Auflösung begriffen ist. Nur die Steuerzahlerinnen müssen bleiben und weiterhin das Portemonnaie öffnen. Wie lange lassen sie sich das noch gefallen?
P.S. Dass dabei die Weltfremdheit der Putinfreundlichkeit die Hand reicht und Palästinenser-Verehrung sich in Antisemitismus verwandelt, ist leider ein aktuelles und akutes Problem der deutschsprachigen Kunstszene generell – und macht die Sache keineswegs besser.
Wann endlich reden hier Bürger Klartext? Wann endlich schaffen hier Politikerinnen mit Rückgrat Remedur? Europa schläft und überlässt einer Kunstszenerie das Filmset, die längst selbst bestimmt, was richtig und falsch ist, was noch gedacht und was noch gesagt werden darf. Wir leben in einer Diktatur der Kunstszene (nicht der Kunst!) und merken es nicht mal – oder wir lassen es uns stillschweigend gefallen. Beides ist gleichermassen verwerflich und macht gleichermassen mitschuldig. Sollten wir das als Europäer vergessen haben?
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