Dienstag, 19. September 2023

Die über-kreativen Steuererfinder

Der (bisher sehr günstige) Strom wird teurer; u.a. weil die BKW ihr Atomkraftwerk ausgeschaltet hat. Die Krankenkassenprämien steigen, weil wir allzu häufig zum Arzt rennen und weil wir uns u.a. zu viele Medikamente verschreiben lassen, von denen wir zu viele nie einnehmen, sondern wegschmeissen.

Das Lösungs-Rezept für viele Politikerinnen ab Mitte bis Links? Neue Steuern.

Also, genau genommen verlangen diese Politikerinnen zum Beispiel und aktuell Stromkosten-Beiträge des Staates für kleinere Einkommen; natürlich aus der Steuerkasse. Und höhere Prämien für Gutverdienende bei der Krankenversicherung. Letzteres ganz nach dem Beispiel vieler anderer staatlicher Dienstleistungen, die einkommensabhängig sind. Dazu zählen etwa Kita-Gebühren oder Stipendien oder Mietzuschüsse oder... Einkommensabhängige Gebühren gibt es viele. Diese Liste würde ziemlich lang.

Es ist allgemein anerkannt, dass derjenige, der mehr verdient auch mehr Steuern bezahlen muss. Dies nicht etwa nur deshalb, weil 10 Prozent von 80'000 Franken 8'000 Franken sind und 10 Prozent von 200'000 Franken eben 20'000 Franken. Sondern auch weil die Steuerschuld bei einem steuerbaren Einkommen von 200'000 nicht zehn, sondern mindestens 30 Prozent des Einkommens, also 60'000 Franken ausmacht.

Jede einkommensabhängige staatliche Leistung erhöht diese Steuerlast der Gutverdienenden zusätzlich. Soweit, bis es sich eben nicht mehr lohnt, mehr zu verdienen bzw. mehr zu arbeiten. 

Weil eine junge Familie zum Beispiel mehr bezahlen muss für die Kita, wenn die beiden Eltern mehr verdienen und weil dann zum Beispiel die Prämienverbilligungen wegfallen, beginnen die Menschen immer häufiger zu rechnen. Und da merken sie schnell, dass es sich nicht (mehr) lohnt, wenn beide Elternteile (zu) gut verdienen. Dass es sich stattdessen lohnt, die Füsse etwas häufiger hochzulagern, anstatt zu «malochen». Dadurch fehlen in der Staatskasse die Steuergelder, bei der AHV gähnt ein Loch und die Sozialwerke werden häufiger zur Kasse gebeten.

Neue Steuern erfinden ist einfach: die Menschen lassen sich aber nicht alles gefallen und werden stets noch ein bisschen kreativer sein als die oberschlausten Politiker.

Zudem frage ich mich: weshalb werden nicht auch die Motorfahrzeugsteuern oder die Hundesteuer nach Einkommen gestaffelt? Auch die Restaurantrechnung, das Abo im Fitnesscenter, die Mitgliedschaft beim Golfclub oder der Einkauf beim Grossverteiler fallen beim kleineren Einkommen stärker ins Gewicht. Der Autokauf, die neuen Schuhe oder die neue Uhr kosten auch für jeden Konsumenten gleich viel, obwohl doch nicht alle ein gleich dickes Portemonnaie haben. Manchmal frage ich mich sogar, wie lange denn eine SBB-Fahrkarte oder die Brieffrankatur noch für alle gleich teuer sein werden.

Denn schliesslich und tatsächlich kennt der Steuer-Erfindergeist gewisser Politikerinnen ja keine Grenzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen