Das kennen Sie inzwischen auch: das Medikament, das Sie seit Jahr und Tag einnehmen (müssen), gibt es in der Apotheke nicht. «Das ist nicht lieferbar» ist beinahe zum Standardsatz in den Läden mit dem grünen Kreuz geworden. Meist heisst das auch, dass es Monate dauert, bis das betreffende Medikament wieder erhältlich ist – und meist ist dann der Preis massiv höher als vorher.
Kein Wunder: 70 Prozent der Wirkstoffe für die gängigen Medikamente kommen inzwischen aus China. Das entspricht einer maximalen Abhängigkeit von einem Staat, der repressiv-diktatorisch von einer einzigen Partei bzw. deren Funktionärskadern – geführt wird. Was passiert, wenn Europa und/oder die USA gegen China Sanktionen verhängen? Man wagt gar nicht erst, sich dieses Szenario vorzustellen.
In jedem vernünftigen Unternehmen schrillen bei einer solchen Abhängigkeit sämtliche verfügbaren Alarmglocken. Und männiglich fragt sich, welches Management und welcher Verwaltungsrat eine solche Unternehmenspolitik zulassen kann.
Dies, auch wenn sich die Pharmabranche in diesem Fall mindestens zur Hälfte hinter der Politik verstecken kann. Solange die Politik und die Behörden alle Medikamente auf dem Markt stets mit dem billigsten Angebot (und das kommt eben in den allermeisten Fällen aus China, ab und zu auch aus Indien) vergleichen, solange wird die Abhängigkeit von China weiter zunehmen. Denn zu chinesischen Preisen ist es weder in den USA noch in Europa möglich, Medikamente herzustellen.
Einmal mehr zeigt sich deshalb auch hier: Sicherheit (in diesem Fall die Versorgungssicherheit) hat ihren Preis. Fehlende Medikamente gefährden Menschenleben ebenso wie Kriegshandlungen. Es ist höchste Zeit, dass in Bern wie in den Führungsetagen der Pharmabranche umgedacht wird.
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