Dienstag, 4. April 2023

Bitte die Menschen im Fokus, nicht die eigenen Ängste

Der Mensch hat den biblischen Auftrag («Macht euch die Erde untertan.») in allen Jahrhunderten jeweils gemäss seinen wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten intensiv «ausgelebt». Das kann man gut oder schlecht finden: es ist nun mal so. Spätestens seit dem Ende der 60er Jahre hat in einem kleinen Teil der Welt ein Umdenken stattgefunden: Wir müssen der Erde (mehr) Sorge tragen. Ist es ein Zufall, dass das Umdenken genau in jenem und einzigen Teil der Welt geschah, der sich das leisten konnte?

Um mit Brecht zu sprechen: «Erst kommt das Fressen, dann die Moral (Dreigroschenoper).» Niemand kann von einem Menschen verlangen, diese Tatsache zugunsten des Wohlergehens Anderer umzukehren.

Was heisst das aber für die angesagte «Klimakatastrophe»? Haben wir das moralische Recht, von den Menschen zum Beispiel in Afrika zu verlangen, dass sie damit aufhören, den spärlichen Wald zu roden, um Anbauflächen zu schaffen und um Brennholz fürs Mittagessen zu haben?

Was können wir denn tun gegen den Klimawandel? Wohl am Ende sehr wenig. Jeder für sich kann verantwortungsvoll mit der Umwelt und den Ressourcen umgehen. C’est tout. Jedenfalls fast. Weil es auch bei uns Menschen gibt, die das nicht tun – der Wochenendmüll am Aareufer lässt grüssen – kann man zusätzlich noch den Müll der anderen entsorgen (helfen).

Und was ist mit der selbsternannten «letzten Generation»? Sie kann den Fokus von den eigenen Ängsten weg und hin auf nützliche Taten lenken. Sie kann sich auf die Natur- und die technischen Wissenschaften stürzen und mithelfen Lösungen zu finden, um die Folgen des Klimawandels für die Menschen so gering wie möglich zu halten. Um die Menschen vor dem Verlust des Lebensnotwendigen und letztlich vor dem Verlust ihres Lebens selbst zu schützen.

Das, liebe jungen Generation, ist eine ehrenvolle und äusserst nützliche Aufgabe. Demonstrationen verschmutzen die Umwelt bloss noch ein bisschen mehr und helfen niemandem. Wenn wir mal die Klebstoffhersteller weglassen. Wir alle wissen inzwischen, dass das Klima sich ändert. Es ist nicht nötig, das täglich zu wiederholen. 

Bloss tun wir noch (fast) nichts, um die Auswirkungen dieser Klimaveränderungen für die Menschen in einem erträglichen im Rahmen zu halten.

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