Wir wissen nicht, ob wir im nächsten Winter genug Strom und Gas haben. Fachleute der Energiewirtschaft warnen davor, dass es knapp – sogar sehr knapp – werden könnte. Deutschland hat ja soeben seine 3 Kernkraftwerke abgestellt. Und ob der nächste Winter ebenso mild sein wird wie der aktuelle, darf ruhig bezweifelt werden.
Das Parlament hat deshalb – und weil Mitte-Links ja unsere
Kernkraftwerke ebenfalls abstellen will – beschlossen, die Planung bzw. den Bau
neuer Wasserkraftwerke und Stauseen zur Speicherung von Strom ein wenig zu erleichtern. Diverse
Projekte sind in der Studien-, erst sehr wenige in der Planungsphase.
Grüne und Linke jedoch haben darin einen neuen Feind entdeckt. Sie
schiessen aus allen Rohren gegen die «Energielobby», gegen die «Stromlobby» und
die «Strombarone». Auf diese Weise unterstellen sie, diese Stromproduzenten
seien geldgierige Abzocker und Umweltverachter, bzw. -zerstörer der
schlimmsten Sorte.
Tatsächlich aber sind praktisch alle Schweizer Stromproduzenten ganz oder mehrheitlich im Besitz der öffentlichen Hand. Es sind also sogenannte «Service-public-Betriebe», deren Strategie und Führung nicht selten in SP-Händen (Regierungsrätinnen und -räte, Stadtregierung wie jene von Bern) liegt oder von links-grünen Regierungen vorgegeben wird. Zudem schreiben Gesetze und Verordnungen diesen Staatsbetrieben vor, für die ausreichende Energieversorgung der Bevölkerung verantwortlich zu sein. Denn schliesslich muss ihr weitgehendes Monopol auch ein entsprechendes Gegenstück haben. Die Gewinne notabene fliessen oft gänzlich oder zumindest grösstenteils in die Kassen der öffentlichen Hand.
Ausgerechnet Links-grün sehen sich sonst als grosse Förderer und Verteidiger ebensolcher Service-public-Betriebe. Sie werden von ihnen nur allzu gerne heilig gesprochen. Doch nun sind sie plötzlich des Teufels.
Es ist politisch derart unehrlich, dass es unappetitlich ist, was Linke und Grüne hier vollführen. Man will aus den von der Weltlage vorgegebenen Fakten, aus der allgemeinen europäischen Energieknappheit, die uns zu mehr Selbstversorgung zwingt, parteipolitisches Kapital schlagen. So, als würde das alles nur reichen Abzockern dienen und nicht uns allen. Leider fallen zusätzlich nicht wenige Medien auf dieses äusserst negative Wording herein – ohne notabene die darin verpackte Politlüge zu entlarven.