Die SP Schweiz macht seltsame Bocksprünge. Erst tut man sich schwer damit, die Verbrechen des russischen Regimes unter Putin zu verurteilen, dann greift man den Bundesrat an, weil er sich beim Thema Waffenausfuhr an jenes Recht hält, das die SP und die Grünen mit gnädiger Schützenhilfe der CVP/Mitte eben erst noch verschärft haben. Und neustens profiliert sich die Partei in der «Wirtschaftspolitik», dass man sich fragt, wo sie die Vernunft verloren hat.
Da will man also in Baselstadt den Fachkräftemangel damit «bekämpfen», dass man für alle öffentlichen Bediensteten die wöchentliche Arbeitszeit auf 38 Stunden senkt. Seit Jahrzehnten kämpft die SP für eine gesetzliche Reduktion der Arbeitszeit und behauptet stur, dies würde die Arbeitslosigkeit bekämpfen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Ausserdem verlangt sie, ebenfalls seit Jahrzehnten, gebetsmühlenhaft die Reduktion des ordentlichen Rentenalters, weil die älteren Arbeitnehmenden sowieso keinen Job mehr fänden.
Doch jetzt hat (auch) der Kanton Baselstadt Mühe damit, genügend Fachkräfte zu rekrutieren. Und da gilt nichts mehr, was eben noch ein SP-Axiom war. Dem Fachkräftemangel wollen die Linken mit einer Reduktion der Arbeitszeit begegnen. Begründung: Baselstadt werde damit als Arbeitgeberin attraktiver.
Da fragt man sich bloss: Wenn doch so viele ältere Arbeitnehmende keine Stelle finden, wie die SP stets behauptet. Warum stellt man dann in Baselstadt nicht diese doch so zahlreichen Arbeitslosen ein? Und wenn doch die Reduktion der Arbeitszeit den Stress am Arbeitsplatz erhöht, wie die Linke ebenfalls seit Jahrzehnten behauptet, weil dann mehr Leistung (= Arbeit in der Zeit) gefordert ist, warum will man seinen Staatsbeamten ausgerechnet das zumuten? Und wenn doch die Reduktion der Arbeitszeit mehr offene Stellen schafft, auch das ein uraltes Mantra der Linken, wie kann man dann damit gleichzeitig die Zahl der offenen Stellen reduzieren bzw. den Personalmangel bekämpfen?
Beweisen solche Ideen und Pläne nicht definitiv die wirtschaftliche Inkompetenz der Linken in der Schweiz? Will sich die Partei damit ein Denkmal der Inkompetenz setzen? Man fragt sich, wie es die Partei noch vor den nationalen Wahlen im Herbst aus dieser Sackgasse schaffen will, die sie sich hier notabene selber gebaut hat.
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