Samstag, 28. Januar 2023

Die Sparsamen, die Fleissigen und die Egoisten?

Weniger arbeiten – aber dafür mehr Sozialleistungen beziehen? Unsere Parlamente landauf und -ab inklusive dem Bundesparlament erwecken den Eindruck, dass dies problemlos möglich sei. Wenn das aber möglich ist, warum soll ich diesen Vorteil für mich nicht ausnützen? Warum, soll ich mir diese kostenlosen Staatsgeschenke nicht abholen?

Abholen muss ich mir viele dieser Geschenke aus der Staatskasse nicht einmal: sie werden mir frei Haus geliefert. So etwa die zusätzlichen (und völlig unnötigen) Batzen auf der AHV-Rente. Oder der bezahlte Vaterschaftsurlaub etc. Bezahlen werden diese Rechnungen zu grossen Teilen nicht die heutigen Väter und Mütter und Rentner, sondern deren Kinder und Enkel. Früher nannte man das schlicht: «Schulden machen.» Deshalb lässt sich das Geld auch so gut ausgeben. Über ein mögliches schlechtes Gewissen (falls die Spezies «Gewissen» nicht längst ausgestorben ist) den Nachfahren gegenüber wird da geflissentlich hinweggesehen.

Ein Teil der Gelder wird tatsächlich auch aktuell erarbeitet: in erster Linie von jenen, die noch ein volles Arbeitspensum oder sogar mehr leisten. Die dadurch einen überdurchschnittlichen Obolus in die Staats- und Sozialversicherungskassen entrichten. Ausserdem von jenen, die nicht den letzten verdienten Rappen in ein neues Auto, tolle Ferien oder ähnliches investieren, sondern sorgsam mit dem Verdienten umgehen und für schlechte Zeiten das gute alte Sparschwein füttern.

Denn diese «konservativen» Bürgerinnen und Bürger werden weder die Staats- noch die Sozialversicherungskassen schon beim ersten lauen Rezessionslüftchen belasten. Sie haben vorgesorgt. Sie übernahmen und tragen für sich und die Ihren Verantwortung. Sie funktionieren nicht nach dem Motto: solange es mir gut geht, ist das meine Sache. Sobald es mir an irgendetwas fehlt, sind dafür die anderen zuständig. Soll dafür «der Staat» sorgen.

Auch noch eine dritte Gruppe finanziert die Löcher in den Staats- und Sozialversicherungskassen: die Gutverdienenden. Ohne sie wäre die AHV zum Beispiel schon lange bankrott. Das hatte bereits die SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss stets betont. Dieses Faktum nennt sich «Solidarität» – - und diese hat die unangenehme Eigenschaft, dass sie sich verflüchtigt, wenn sie überstrapaziert wird.

Aktuell wird die Solidarität der Jungen sehr arg strapaziert – und jene der Fleissigen und der Gutverdienenden ebenso. Sehr zahlreich jedoch sind die Beispiele, selbst aus unseren Nachbarstaaten, die zeigen was passiert, wenn die Bereitschaft zu diesen beiden Solidaritäten nicht mehr vorhanden ist. Und: Eine Solidarität der Fleissigen mit den Faulen hat es noch nie gegeben - und wird es auch nie geben. Wird sie staatlich verordnet, schafft sie jene Realitäten, die schliesslich zum Untergang der kommunistischen Regimes führte. 

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