Es gibt seit den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts in vielen Schweizer Städten je eine Gruppe von Menschen, die verlangen, dass sie völlig nach ihren eigenen Vorstellungen auf fremdem Grund und Boden wohnen und leben dürfen. Und das auch noch gratis. Dabei gehen sie davon aus, dass jemand anders für sie zum Beispiel Strom und Wasser bezahlt. In Solothurn nennen sie sich die Wagabunten.
Die Wagabunten reklamieren regelmässig und stets lauthals, wenn wieder ein Behördenultimatum, abgelaufen ist. Der Sympathien einiger linker Politikerinnen können sie gewiss sein. Ebenso gewiss, wie sie sich selbst nicht an das halten, was für alle andern gilt: ans Recht.
In einem liberalen Staat soll jeder das Leben leben, was er will – vorausgesetzt er hält sich ans geltende Recht und lebt nicht in irgendeiner Weise zu Lasten anderer – oder der Allgemeinheit, was auf dasselbe herauskommt. Wenn Menschen in alten Zirkuswagen, in Zelten oder im Wohnwagen leben wollen: kein Problem. Aber es gelten auch hierfür Regeln. Platzgebühren, Kosten für Strom und Wasser sind zu entrichten und es gibt ganz bestimmte, festgelegte Plätze, auf denen ich mein Zelt oder mein Wohnmobil hinstellen kann. Der Solothurner Klosterplatz zum Beispiel gehört ebenso wenig dazu wie die Wiese von Bauer Meier oder der Garten der Familie Müller. Mein Haus kann ich schliesslich auch nicht irgendwo errichten und auch nicht ohne klare Bauvorschriften, die meine Vorstellungen vom Eigenheim möglicherweise ziemlich stark einschränken. Aber eben: Künftige Nachbarn sind vielleicht äusserst froh darum, dass ebendiese Bauvorschriften mein eigenes kreatives Werkeln in gewisse Schranken weisen.
Kurz: Niemand hat das Recht, für sich ein Recht einzufordern, das alle andern nicht haben. Denn das wäre Ungerechtigkeit und das totale Gegenteil von jenem Gleichheitswahn, den ausgerechnet die Linke so gerne hochhält. Es kann auch niemand verlangen das Recht zu haben, auf Kosten anderer zu leben. Auch die Wagabunten können Bauland in der Wohnzone für ihre Lebensform erwerben und sich an die für alle andern geltende öffentliche Ordnung halten.
Es ist deshalb höchste Zeit, dass die Behörden der Stadt Solothurn (ebenso wie anderswo) dem Recht zum Durchbruch verhelfen und die Wagabunten endlich in ihre Schranken weisen. Mit jedem anderen Stadtbewohner tun sie es schliesslich auch. Oder haben Sie schon erlebt, dass Ihnen die Stadt Solothurn etwa beim Bezahlen der Strom- oder Wasserrechnung oder bei einer Parkbusse eine derartige Langmut entgegengebracht hat?
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