Donnerstag, 1. September 2022

Egoismus, Faulheit oder Märchenglaube?

Es ist völlig klar und unbestritten: wir werden immer älter. Als 1948 die AHV eingeführt wurde, lag die allgemeine Lebenserwartung in der Schweiz bei rund 65 Jahren. Und heute? Die Frauen werden durchschnittlich fast 20 Jahre älter – und werden ein Jahr früher pensioniert als vor 74 Jahren. Ist das logisch?

Wenn es nach den Linken, den Grünen und vielen Frauen geht, ja. Aber das IST nicht logisch. Sorry, liebe Frauen, aber das ist nur eines: egoistisch. Niemand will verlieren, was er bisher hatte. Das ist sogenannte Sozialpolitik. Aber das geht nur so lange gut, als die anderen auch bereit sind, mir dieses Geschenk (und darum handelt es sich in diesem Fall) zu machen, bzw. es zu finanzieren.

Die Frauen fragen aber ihre Kinder und Enkel nicht, ob sie dazu bereit sind. Und einige von ihnen könnten aus Altersgründen dazu noch gar nichts sagen. Nein: die Frauen nehmen ihre AHV-Rente nicht in erster Linie den Männern weg. Diese finanzieren sie «bloss». Die Frauen nehmen ihre Rente heute schon, morgen mehr und übermorgen noch viel mehr ihren Kindern und Enkeln, ihren Nichten und Neffen weg.

Wollt ihr das wirklich? Bloss weil ihr euch davor scheut, noch ein paar Monate länger zu arbeiten und damit einen etwas grösseren Teil der eigenen AHV-Rente (noch immer bei weitem nicht die ganze) zu verdienen? Jede gesunde und ausgebildete Fachkraft ist gesucht auf dem Arbeitsmarkt. Mehr als je seit 1948. Es gibt tausend Möglichkeiten, sein Wissen, seine Erfahrung und seine Arbeitskraft in den Dienst aller zu stellen. Arbeit ist nicht negativ, sie ist Erfüllung, vermittelt Kontakte und schafft Zufriedenheit. Sie ist weder ein Gräuel noch eine Strafe. Wer sie als das betrachtet, hat während 40 Jahren wohl den falschen Job ausgeübt – oder er/sie ist einfach faul.

Weder das Leben noch die Rente sind gratis: Geld und Glück müssen sich die Frauen ebenso wie die Männer verdienen. Wer das verneint, glaubt an das Perpetuum mobile – und das gibt’s leider nur im Märchen.

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