Sonntag, 25. September 2022

Der Kampf um Gleichberechtigung verliert seine Glaubwürdigkeit

Die AHV-Abstimmung legt es offen: die kämpferischen Frauenpolitikerinnen verlangen seit Jahren überall Gleichberechtigung; vielerorts zurecht. Mancherorts meinen sie jedoch – vor allem, wenn es sich um linke Frauenpolitikerinnen handelt – nicht «Gleichberechtigung» sondern «Gleichmacherei». Aber...

Am aktuellen Abstimmungswochenende ging es darum, dass die Frauen seit Jahrzehnten deutlich mehr AHV-Rente geniessen dürfen als die Männer, ihrerseits aber deutlich weniger AHV-Beiträge bezahlen als ihre männlichen Gegenüber. Dieses Ungleichgewicht wird mit der aktuellen Revision jedoch nicht etwa aus der Welt geschafft. Es wird bloss etwas verringert; nicht zugunsten der Männer, sondern allein zugunsten der finanziellen Sicherung der AHV.

Trotzdem haben die stimmenden Frauen unter Führung der Linken mit deutlichem Mehr diese Vorlage, die etwas mehr Gleichberechtigung bei der AHV anstrebt und deren Finanzierung gleichzeitig für ein paar zusätzliche Jahre sichern soll, abgelehnt. Das heisst: für alle diese Nein-Stimmerinnen ist der Ruf nach Gleichberechtigung nur dann legitim, wenn dies mit einem Vorteil für die Frauen einhergeht. Oder zumindest mit einem Nachteil für die Männer.

Die Frauen haben damit ihrem eigenen Anliegen nach Gleichberechtigung mehr geschadet als genützt. Denn wer dauernd nach Gleichberechtigung schreit, aber dann dort dagegen kämpft, wo ein jahrzehntelanger eigener Vorteil leicht verringert wird, verliert definitiv und nachhaltig seine Glaubwürdigkeit. All jene Ewiggestrigen, die schon immer gegen die Gleichberechtigung der Frauen waren, sagen. «Danke». 

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