Schweiz-Bashing ist seit Jahren bei uns sowas wie in immerwährender Mode. Allen voran tun sich hier die Staatssender besonders hervor. Sie geben sich Mühe, dabei die klare Leaderposition einzunehmen.
Da wird keine Gelegenheit ausgelassen, um dem Ruf unseres Landes direkt oder via unserer wichtigsten Unternehmen und wirtschaftlichen Aushängeschilder zu schaden. Irgendwie wollen wohl die Damen und Herren bei den Staatsendern so ihre Unabhängigkeit von ebendiesem Staat beweisen.
Einmal ist es die Schweizer Gesetzgebung, die direkte Demokratie mit den NICHT staatlich unterstützten politischen Parteien (im Gegensatz zu den vielen staatlich unterstützten NGOs), die den Journalisten ein Dorn im Auge ist. Und hier findet sich immer ein Grund, ausländische Kritik, die meist ohne das geringste Fachwissen, dafür mit klaren Eigeninteressen erfolgt, zu unterstützen, indem sie zum Beispiel schlicht als Factum weiterverbreitet wird.
Ein anderes Mal ist die Finanzbranche dran, die Chemie und die Pharmaproduzenten oder Nestlé oder der Kanton Zug oder… Jüngstes und ärgerliches Beispiel? Die russischen Oligarchen bzw. deren Geld in der Schweiz. Zwar weiss jeder einigermassen orientierte Mensch, dass die russischen Gelder mehrheitlich nicht in der Schweiz lagern. Trotzdem war bloss wenige Stunden nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in der Schweiz für viele Journalisten klar, dass auf unseren Banken mindestens einige hundert Milliarden, wenn nicht gar Billionen an Oligarchen-Gelder lagern würden. Bis heute sind es zwar noch nicht einmal acht Milliarden, aber die Zahl blieb im Raum und wurde bisher nie «mit Bedauern» korrigiert. Im Gegenteil: immer wieder wird der Verdacht geäussert, dass unsere Banken und die Beamten ihre Arbeit unsorgfältig erfüllen würden; denn sonst hätten sie ja schon viel mehr Oligarchengeld gefunden.
Ähnlich verhält es sich mit «unsauberen» Geldern aus dem
Libanon, die bei uns lagern sollen. Laut SRG soll es sich um Dutzende von
Milliarden handeln. Bisher von unseren Behörden belegt sind jedoch lediglich
einige Millionen.
Es ist jedem Medium unbenommen, dem eigenen Land gegenüber äusserst kritisch eingestellt zu sein. Auch die SRG darf das. Allerdings werden an ihre Kritik höhere Anforderungen gestellt. Einfach aus dem hohlen Bauch heraus geäusserte, nicht mit Fakten gestützte Kritik ist für sie höchst problematisch. Einmal aufgrund der geforderten faktischen parteipolitischen «Neutralität». Aber auch aufgrund der Tatsache, dass der Souverän (also eine Mehrheit der Stimmenden) letztlich über die Höhe der Pflichtabgaben für die SRG entscheidet.
Deshalb ist es – ganz unabhängig von der Qualität journalistischer
Arbeit – unverständlich, dass die SRG unser Land und unsere Wirtschaft immer
wieder schlechter darstellt als nötig; ganz nach dem Prinzip: «Im Zweifel gegen
den Angeklagten.» Die SRG nimmt dabei unter den Staatssendern weltweit wohl
eine einsame Position ein. Ist das nötig? Ist das wirklich ihre Aufgabe?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen