Donnerstag, 24. März 2022

Die Krux mit dem Erinnern und dem "Erinnern"

Das Fernsehen SRF verurteilt die bürgerlichen Politiker und Parteien, die angesichts der erschütternden Tatsachen in der Ukraine fordern, die Schweiz müsse mehr in die Sicherheit des Landes investieren. Sie sprach in ihrer «Berichterstattung» aus den eidg. Räten – einmal mehr völlig parteiergreifend und unprofessionell – vom «Aufrüstungs-Geheul der Bürgerlichen». Offensichtlich hängt die SRF-Redaktion romantischen Erinnerungen aus dem letzten Jahrhundert nach.

Die Linke – teilweise assistiert von den Grünen – faselt dabei ihrem Parteiprogramm gemäss inzwischen bloss noch halbherzig von einer Welt ohne Armeen und dadurch einem «ewigen Frieden». Die Friedensbewegten und die drogenunterstützten Flower-Powers der 60-er und 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts (Stichwort «Woodstock»-Festival) lassen grüssen.

Putin dagegen bemüht sich, noch etwas weiter in der Geschichte, besser: in seinem Erinnern oder dem, was er dafürhält, zurückzugreifen und palavert im Stil der Diktatoren der 1930- bis 50-er Jahre. Assistiert wird er dabei von ein paar weiteren Geistesgestörten, die zudem hoffen, ihre Sympathiebekundungen zahlten sich für sie aus: zum Beispiel von den linken Diktatoren von Venezuela und Syrien.

Alle machen sie rhetorische oder geistige Anleihen bei ihrem Erinnerungsvermögen, das sich hiermit notabene - sehr diplomatisch ausgedrückt - als äusserst mangelhaft erweist.

«Jedes Erinnern ist ein Erfinden.» Dieser Satz, schon vor Jahren niedergeschrieben, stammt von einem namhaften Schweizer Gegenwartsautor, von Urs Widmer. Geschrieben und gedruckt zwar in einem völlig anderen Zusammenhang. Dennoch kommt er mir hier wieder in den Sinn; denn irgendwie scheint mir diese Aussage auch aktuell äusserst zutreffend zu sein.

 

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