Haben Sie es bemerkt?
Die Linken und die Grünen, sonst mehr als einig gegen alles,
was auch nur entfernt nach einem Unternehmen aussieht, haben ihre Liebe zu den
Medien und deren Verlagen entdeckt. Bei der Stempelsteuer finden sie die Firmen
zwar noch des Teufels und wollen sie über das letzte Hemd hinaus besteuern.
Beim Mediengesetz jedoch kann es nicht genug Geld geben für die Verlage; besonders
für Ringier und die sogenannte Tages-Anzeiger-Gruppe (TX-Group). Bei diesen
beiden verkehren denn auch die SP-Bundesräte sogar noch häufiger als an
Gewerkschaftsversammlungen.
Warum die unerwartet grosse Liebe der Linken für die Verleger?
Sie reagieren hiermit direkt auf jene Zuwendung, die ihnen
von der Mehrzahl der Journalisten und ganz besonders der Journalistinnen
entgegengebracht wird. Und dies in den letzten rund 20 Jahren in zunehmendem
Mass.
Nein, das ist keine bürgerliche Verschwörungstheorie, sondern bloss das Ergebnis der Studie einer namhaften Zürcher Fachhochschule. Sie hat 900 Medienschaffende nach ihrer politischen Ausrichtung gefragt und diese haben sich selbst (sic!) deutlich links eingestuft; die Frauen noch mehr als die Männer – und am allermeisten die Mitarbeitenden der SRG.
Damit setzen sich die Redaktionsstuben in keiner Weise so zusammen wie die Schweizer Bevölkerung. Na ja, private Medienerzeugnisse lassen sich abbestellen. Niemand muss ein bestimmtes Zeitungsabonnement lösen und bezahlen - ausser es wird über unsere Steuern subventioniert.
Anders bei der SRG. Hier sind die Zwangsgebühren zu entrichten, egal ob mir die Qualität der Medienarbeit gefällt oder nicht und ob ich SRG-Sender schaue/höre oder nicht. Gerade hier wären jedoch – aus staatpolitischer Klugheit wie Notwendigkeit – eine ausgewogene Zusammensetzung der Redaktionsteams und eine hochprofessionelle Arbeit Grundvoraussetzungen für die Existenzberechtigung. Es wären sogar DIE Grundvoraussetzungen. Dass die SRG jedoch die Bevölkerung derart schlecht repräsentiert, ist die Folge einer desolaten Entwicklung: die Regionalvorstände sind seit Jahren vor allem links-dominiert. Und die Chefredaktionen sind schwach besetzt. Sie waren und sind häufig betreffend der Führungs- wie der journalistischen Qualität überfordert. In gleicher Weise ist dies aber auch eine Folge der von diesen Chefs zugelassenen bzw. selbst gelebten, seit rund 50 Jahren anhaltenden, völlig verfilzten Personalpolitik. Zu einer SRG-Stelle kommt man als Journalist am schnellsten und einfachsten über private oder parteipolitische Beziehungen und nicht über einen Kompetenz- und Leistungsausweis.
Dabei hätte die SRG alle Trümpfe in der Hand, um die Besten der Besten auszuwählen. Nirgends sonst bekommen Journalisten ein derart grosszügiges Jahressalär mit 14 Monatslöhnen und äusserst umfangreicher Ferienregelung.
So ist denn auch die SRG bloss ein weiteres Beispiel für ein öffentlich-rechtliches Unternehmen, das einerseits enorm viel Geld verschlingt, anderseits an Arbeitseffizienz und -qualität ebenso viel zu wünschen übriglässt.
Das hinwiederum lässt betreffend noch mehr staatlicher Medienförderung
nichts Gutes erahnen.