Zahlreiche Gemeinden, viele Kantone und der Bund werden auch 2022 mehr Obuli von ihren Einwohnern und Steuerzahlerinnen einfordern. Ob direkte oder indirekte Steuern, ob Lohnabzüge oder höhere Abgaben: alles strebt nach oben. Manches wird unser Portemonnaie schon bald mehr belasten, Anderes kommt 2023 und in den Folgejahren auf uns zu.
Die Steuern, in Krisenjahren besonders angehoben, sinken bekanntlich auch in wirtschaftlich guter Zeit nicht – bis dann die nächste Krise den Politikern und Behörden wieder neue Argumente für Steuererhöhungen liefert. Einmal sind es die Hausbesitzer, dann die Arbeitnehmer, dann die Sparsamen und Vorsichtigen (zu oft mit «den Reichen» gleichgesetzt), dann die Autobesitzer, dann die Strombezüger, dann die Raucher, dann die Biertrinker, dann ….
Wer je gehofft hatte, die diesbezügliche Fantasie der
Politiker werde irgendeinmal versiegen, sieht sich mehr als je getäuscht.
Jüngst spielen in diesem Konzert gar Organisationen mit, die das eigentlich gar
nicht als Aufgabe und Zweck haben; zum Beispiel die EU oder die OECD. Auch wenn
diese es vor allem auf die Unternehmen abgesehen haben: was die Unternehmen an
den Fiskus abliefern müssen, wird die Preise ihrer Dienstleistungen und Produkte
steigern – am Ende bezahlen die Rechnung erneut die Konsumentinnen oder –
ehrlicher – die Staatsbürger und Steuerzahlerinnen.
Der Staat entfaltet - auch in der Schweiz - eine steuerliche und Abgaben-Kreativität, die in anderen Bereichen ihresgleichen sucht. Stets wird dem Bürger suggeriert, das sei bloss vorübergehend und später gebe es Entlastungen. Obwohl dieser Bürger nur zu gut weiss, dass bloss zwei Dinge ganz sicher sind: dass Staatsausgaben und dass Steuern stetig steigen.
Jedermann ist klar, dass das nicht beliebig so weitergehen
kann. Bereits arbeitet der durchschnittliche Deutsche bis Ende Sommer für den
Staat – und erst danach für die eigene Kasse. Dabei ist Deutschland in der EU
noch lange keine Steuerhölle. Andere EU-Mitglieder greifen noch rigoroser zu.
Weil gleichzeitig auch die Staatsschulden in den letzten 50 Jahren enorm
gestiegen sind, müsste eigentlich jedem knapp nüchternen Menschen klar sein,
dass das so sicherlich nicht weitergehen kann. Das Fass ist bereits übervoll.
Jeder neue Tropfen kann es zum Überlaufen bringen.
Weniger Staat und weniger Geld für den Staat ist das einzige Rezept, das aus dieser Sackgasse leerer Kassen führt. Nein, das muss kein Staatsabbau im grossen Stil sein. Bloss sollen die Staatsausgaben nicht mehr schneller wachsen als das Bruttosozialprodukt. Das allein würde die öffentlichen Kassen bereits erheblich entlasten. Nur ist das leider nicht in Sicht. Denn bis weit in die politische Mitte hinein wird reflexartig «Staatsabbau» gerufen, wenn allein das Wachstum der Ausgaben etwas verlangsamt werden soll.
Wer auf diese Weise weitermacht, betätigt noch das Gaspedal,
obwohl das Gefährt direkt Richtung Mauer steuert. Die kommenden Generationen
haben zum Jahreswechsel etwas Schöneres verdient, als die Perspektive, diesen so
entstehenden Schrotthaufen einmal wegräumen zu müssen. Meinen Sie nicht auch?