Die SRG tut sich zunehmend schwerer damit, ein unabhängiges und professionelles journalistisches Niveau zu halten, wie es ihrem Auftrag und den ihr zur Verfügung stehenden Geldern, die von allen Einwohnerinnen und Einwohnern und den Unternehmen unseres Landes stammen, entsprechen sollte.
Das ist einerseits ärgerlich. Anderseits ist es dumm von der SRG, weil sie damit den Goodwill verscherzt, auf dem sie gegründet ist. Wer nur eine derart knappe Volksmehrheit hinter sich weiss, sollte sich definitiv um mehr Qualität bemühen. Besonders schwer tut sich die SRG immer dann, wenn es um Themen geht, bei denen den Redaktionsmitglieder ihre offensichtlich linke/linksgrüne Haltung zu sichtbar in die Quere kommt.
Beispiele gefällig?
Häufig gewichtet die SRG Stellungnahmen von NGOs gleich wie
jene der wichtigen politischen Parteien unseres Landes. Ihre Interessen-Studien
werden nicht als das dargestellt, was sie sind, als politische und parteiliche Stellungnahmen,
sondern sie werden als Fakten «verkauft». Damit erhalten in der SRG-Berichterstattung die
NGOs oft einen höheren Stellenwert als die staatstragenden politischen Parteien
oder als die vom Volk gewählten Behörden.
Zwei Beispiele aus den letzten Tagen:
Schlagzeile der SRG: «Internationale Tabakstudie kritisiert die Schweiz schwer»
Nur die Dominikanische Republik sei betr. der Tabakindustrie
noch «liberaler als die Schweiz» (und "liberal" meint damit: "äusserst negativ"). Auf dem 1. Rang der veröffentlichten Studie prangt
der Name des Königreichs Brunei. Die Schweiz liegt am Ende der Rangliste. Die
Studie kritisiert laut SRG u.a., dass in der Schweiz sogar Angestellte von
Tabakunternehmen ins Parlament gewählt werden dürfen.
Was fehlt, ist, wer denn diesen Blödsinn herausgegeben hat.
Die NGO wird zwar genannt, aber woher sie stammt und wer dahinter steht, wird
mit keinem Wort erwähnt. Auch diese abstrusen und undemokratischen Ideen werden
von der SRG nicht relativiert oder gar in Frage gestellt. Im Gegenteil. Man
spürt aus dem Beitrag ganz deutlich die Sympathie der Redaktion für diese
Antitabakstudie heraus.
Das ist nicht guter Journalismus: das ist ein Paradebeispiel
für schlechten Journalismus.
Schlagzeile der SRG: «Studie offenbart Sicherheitsmängel beim AKW Leibstadt»
Es handelt sich um eine Studie der Schweizerischen
Energiestiftung SES. Diese wurde gegründet, um weitere Kernkraftwerke (in ihrem Gegner-Jargon
«Atomkraftwerke») in der Schweiz zu verhindern und hat sich die möglichst
rasche Abschaltung aller Kernkraftwerke weltweit zum Ziel gesetzt. Davon aber
kein Wort bei der SRG-Berichterstattung.
«Laut Expertenmeinung erfüllt das KKL die aktuell geltenden internationalen Sicherheitsstandards nicht», wird da als Faktum verkündet. Weshalb das so ist und was das für Sicherheitsmängel sind, darüber schweigt der Beitrag. Er kommt aber zum Schluss, dass das KKL deshalb möglichst rasch abgeschaltet werden soll. Welche Experten (wirkliche oder selbsternannte?) tatsächlich zu dieser «Expertenmeinung» kommen, bleibt übrigens im Dunkeln.
Genau genommen ist dies genauso wie die Tabakgeschichte für die SRG gar keine Meldung wert. Das erstere ist völliger Mumpitz und hier handelt es sich um eine zum wohl bald tausendsten Mal vorgetragene Forderung der KKW-Gegner. Dass sie das tun, ist zwar völlig legitim, aber aufgrund des Newsgehalts von Null rechtfertigt es sicherlich keinen SRG-Beitrag. Die SES wollte sich einfach wieder zu Wort melden, weil sie festgestellt hat, dass aufgrund der drohenden Stromlücken (das Bundesamt für Energie drohte der Industrie im Oktober per Brief bereits für den kommenden Winter mit Stromlücken von jeweils bis zu fünf aufeinanderfolgenden Tagen) die KKWs wieder Aufwind bekommen; bzw. dass deren Abschaltung im Moment kein Thema sein kann.
Da kommt die Unterstützung der SRG gerade recht. Und diese lässt sich unprofessionell und völlig blauäugig für reine Interessenspolitik einspannen. Unbedarfte SRG-Gratis-PR für die AKW-Gegner. Das ist derart unprofessionell, dass dem Blogger (einem ehemaligen Journalistenausbildner) dazu weitere Worte fehlen.
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