Unternehmen müssen heute enorm viele, an sich unternehmensfremde Auflagen erfüllen. Und es werden laufend mehr. Die Politik gefällt sich darin, neue Vorschriften zu erlassen und Aufträge zu erteilen. Vieles davon ist an sich vernünftig und zumindest nachvollzieh- oder begründbar. Und es sind auch nicht die einzelnen Auflagen, die für ein Unternehmen zum Problem werden. Es ist deren schiere Zahl.
Aufgabe eines Schweizer Unternehmens, beziehungsweise seiner
Mitarbeitenden und seiner Kader ist es, kreativ und innovativ qualitativ
hochwertige Produkte herzustellen, die trotz hoher Preise auf dem Weltmarkt
konkurrenzfähig sind. Damit können in der Schweiz qualitativ hochwertige
Arbeitsplätze mit guter Wertschöpfung erhalten und im besten Fall noch
zusätzliche geschaffen werden.
Das ist auch nötig. Denn das in Schweizer KMU (und das sind die allermeisten unserer Unternehmen) erwirtschaftete Geld kommt den Mitarbeitenden, den Lieferanten (darunter in den allermeisten Fällen ebenfalls KMU und sehr viele Gewerbler) sowie Gemeinden, Kantonen und dem Bund zugute. Ohne erfolgreiche Firmen keine Arbeitsplätze und keine Steuereinnahmen.
Arbeitsplätze, bzw. erfolgreiche Firmen sind aber nicht gottgegeben. Nötig sind dazu Privatpersonen, die ihr – meist hart erarbeitetes – Vermögen in den Aufbau eines Unternehmens stecken. Die selber jahrelang auf Vieles verzichten, um ihrer Idee zum Durchbruch zu verhelfen. Wer es geschafft und Erfolg hat, hat aber nicht ausgesorgt. Jedes Geschäftsjahr beginnt wieder bei null Franken. Mit dem Erfolg von gestern kann ich morgen nichts mehr kaufen. Mit anderen Worten: um als Unternehmen auch morgen und übermorgen erfolgreich zu sein, muss heute Geld in die Forschung und Entwicklung neuer und (noch) besserer Produkte investiert werden. Müssen die Mitarbeitenden laufend weitergebildet werden. Müssen die Entwicklungen an den Märkten frühzeitig erkannt und die Produktepalette oder die Dienstleistungen danach ausgerichtet werden.
Kader und Mitarbeitende sind damit täglich neu herausgefordert. Nicht um noch mehr Geld zu verdienen, sondern in erster Linie, um das bisher Erreichte zu sichern, um die Zukunft der Arbeitsplätze zu sichern. Die globalen Entwicklungen sind rasch und unumkehrbar. Rücksichten auf Nachzügler nimmt niemand. Wer den Zug verpasst, verliert als KMU-Unternehmen meist alles: der Pionier oder Besitzer ist sein ganzes Vermögen los, die Mitarbeitenden ihren Arbeitsplatz.
Zu viele Politiker und Medien- sowie Interessenvertreter
(insbesondere im Bereich der NGO) sind jedoch der Meinung, anderes als der
Fokus auf die Arbeitsplätze müsse für ein Unternehmen, für einen Unternehmer an
erster Stelle stehen: Gleichstellungsforderungen, Umweltforderungen, Klimaziele,
allgemeine ethische Auflagen, Auflagen betreffend Rassismus und im
Sozialbereich, etc. Die Liste wird fast wöchentlich länger. Jedenfalls für
Schweizer Unternehmen. Sie gilt jedoch nicht zum Beispiel für chinesische (Staats-)Firmen,
die ihre Billigware dank Internet und dank Schweizer Transportvergünstigung zum
Schleuderpreis und massenhaft in unsere Haushaltungen liefern dürfen.
Gleichlange Spiesse stellen hier auf der Politagenda nicht mal einen
Diskussionspunkt dar.
Wir können so weiterfahren und uns einen Heiligenschein nach dem andern aufs Haupt setzen, indem wir unseren Unternehmen laufend weitere zusätzliche Rücksäcke aufbürden. Bloss: auch dieser Krug geht nur so lange zum Brunnen, bis er bricht.