Mittwoch, 7. April 2021

Die tiefe Kluft zwischen Wirtschaft und Politik

Die Schweizer Politik und die (Schweizer) Wirtschaft: was noch in den 60-er und den 70-er Jahren manchmal etwas zu eng verflochten war, hat heute kaum mehr etwas miteinander zu tun. Man spricht nicht (mehr) dieselbe Sprache, man hat kein Gehör mehr für die Anliegen des Andern, man denkt völlig anders, man kennt sich nicht einmal mehr. Ja, man geht sich gegenseitig recht eigentlich aus dem Weg und will nichts mehr miteinander zu tun haben. Denn jeder Kontakt könnte einem negativ ausgelegt werden und auf beiden Seiten dazu führen, dass die eigene Karriere, ja sogar das eigene Wohlergehen und das Image des betroffenen Unternehmens zerstört werden.

Denn die inzwischen mehrheitlich der linken Ideologie verschriebene Medienwelt wittert bereits beim geringsten Kontakt Korruption und dieser Vorwurf wiegt heute derart schwer, dass er nur noch vom Sexismus bzw. dem sexuellen Übergriff übertroffen wird.

Wo sich noch in den 80-er Jahren Bundesparlamentarier und Wirtschaftsverantwortliche regelmässig trafen und sich zum Beispiel bei einem Mittagessen austauschten sowie gegenseitig informierten, laden heute nur noch selbsternannte Heilsbringerinnen in Form ideologisch missionierender NGO zum Rendez-vous. Selbst wenn Vertreter von KMU- oder Familienunternehmen sich zu einem Kaffee mit einem Parlamentarier treffen möchten, legen letztere inzwischen grössten Wert darauf den Kaffee selber zu bezahlen.

Diese, von links gewollte und von den Schweizer Medien beförderte Entfremdung zwischen Wirtschaft und Politik ist aber kein Vorteil für unser Land. Im Gegenteil. Und wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, die Impfkampagne hat ihn mit aller Deutlichkeit geliefert. Länder, deren Regierungen einen traditionell engen Draht zur Wirtschaft haben, verfügen über genügend Impfstoff und haben bereits einen grossen Teil ihrer Bevölkerung gegen Corona geimpft. Wirtschaftsfremde Regierungen – und dazu zählt durchaus auch die EU-Kommission – suchen nach Schuldigen und drucksen in der Gegend rum, weil sie nicht den Mut haben dazu zu stehen, dass sie hier versagt haben.

Dass Bundesrat Berset und seine Entourage lieber in Kultur- statt in Wirtschaftskreisen verkehren, ist ein offenes Geheimnis. Dass ein anderer, sehr prominenter SP-Politiker, Bundeskanzler Gerhard Schröder (1998-2005), gezeigt hat, dass es auch anders geht und das erst noch mit viel mehr Erfolg, scheint bei den Schweizer Genossen auch 16 Jahre nach dessen Regierung noch immer nicht angekommen zu sein. Sie schreien lieber nach der Abschaffung des Kapitalismus und unterstützen die 99%-Initiative.

Die Zeche für dieses wirtschaftliche Abseitsstehen von Bundesrat und Parlament bezahlen die Schweizer Steuerzahlerinnen und jene Menschen, die deshalb nun ihre Stelle oder gar ihr Leben verlieren. Eine (viel zu) teure Zeche.

 

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