Samstag, 20. März 2021

Bundesrat Bersets Impf-Versagen

Alle Risikogruppen seien bis Ende Februar geimpft. Das erklärten und betonten Bundesrat Berset und seine von ihm eingesetzte BAG-Spitze noch anfangs Jahr. Im Januar noch drohte Berset impfsäumigen Kantonen völlig überflüssigerweise mit Sanktionen.

Mehrmals wurde inzwischen dieser «Schluss»-Termin für die Risikogruppen bekräftigt. Bis er irgendwann still und leise fallengelassen wurde. Im März müsse in der Schweiz noch sehr viel Impfstoff eintreffen, verkündete Berset noch vor wenigen Tagen. Das sei sicher, weil vertraglich vereinbart. Nun sind zwei Drittel dieses Monats vorbei und noch ist keine grössere Impfstofflieferung in Sicht. Eine Begründung dafür lieferten bisher weder Bundesrat noch BAG. Weder Bundesrat noch Bundesamt haben inzwischen diese ihre eigene Information korrigiert. Immer häufiger betonen sie nun aber, im April würden dann sicher viele Impfstoffe eintreffen. 

Jeder aufmerksame Beobachter konnte feststellen, dass die von den Kantonen eingerichteten Impfzentren schon eine ganze Weile auf Sparflamme arbeiten. Wo es eigentlich vor lauter Betrieb nur so «brummen» sollte, schaut es eher aus wie in einem Warenhaus nach Ladenschluss. Viele Impfwillige der Risikogruppen fühlen sich wie in Eugène Ionescos "Warten auf Godot". Was zuverlässig läuft, sind nur die Kostenzähler.

Am letzten Freitag liess der Bundesrat plötzlich verlauten, bis Mitte April seien die Risikogruppen geimpft. Auch dazu wurden keine weiteren Informationen vermittelt. Ist ja auch bloss eine kleine Korrektur von lediglich gut 6 Wochen. Geht offenbar auch niemanden etwas an – Hauptsache der Steuerzahler übernimmt am Ende die Rechnung…

Angesichts der andauernden Medienliebe Bersets (lieber eine Medienkonferenz ohne Inhalte als eine weniger) dürfte die Erklärung für die fehlenden Informationen zu den Impfstofflieferungen simpel sein: der verantwortliche Gesundheitsminister weiss es schlicht nicht. Weder er noch das BAG haben eine Ahnung, wann welche Impfmengen geliefert werden. So hat man denn die Perspektiven für die Impfwilligen einfach mal in die Länge gezogen. Und wenn dann bis Ende Juni doch nicht alle Impfwilligen ihre Vakzine erhalten haben, wie immer und immer wieder betont wird, dann können Berset und seine Entourage die Schuld immer noch den Kantonen in die Schuhe schieben.

Allmählich fragt man sich, ob hier denn überhaupt Verträge abgeschlossen wurden, wenn diese ohne Sanktionen nicht eingehalten werden müssen. Oder ob etwa nur «Optionen», Wünsche eben, bei den Impfstoffherstellern ankamen. So der so: Diese Impfstoffbeschaffung ist ein absolut riesiges historisches Debakel. Sie kostet Menschenleben, verursacht viel Leid und fügt unserer gesamten Volkswirtschaft, der Wirtschaft wie den öffentlichen und privaten Finanzen, einen äusserst nachhaltigen, undenkbar hohen Schaden zu. Einen Schaden, für den mehr als nur eine künftige Generation zu leiden haben wird. Aus der Sicht Bersets scheint das aber nicht weiter wichtig zu sein. Wenigstens nicht derart wichtig wie seine eigene Imagepflege.

PS (26. März): Inzwischen haben Berset und sein BAG, und das OHNE BEGRÜNDUNG, alle Daten nach hinten verschoben; sicherheitshalber gleich um Monate. Ob diese neuen Daten eingehalten werden? Wetten, dass nicht!

 

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