Freitag, 20. November 2020

Mit dem Rücken zur Wand

Die Schweizer Medtech-Branche, die Medizinaltechnologie, steht mit dem Rücken zur Wand. Weil die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU seit Monaten auf Eis liegen, werden sie ihre Produkte in wenigen Monaten nicht mehr in den EU-Markt exportieren können.

Dann bleibt diesen Firmen, die im und für den Kanton Solothurn eine enorm hohe wirtschaftliche Bedeutung haben, nichts Anderes mehr übrig, als ihre Produktionsstätten weg von der Schweiz und in den EU-Raum zu verlegen.

Das heisst, dem Kanton Solothurn droht ein enormer Exodus von hochqualifizierten Arbeitsplätzen mit einer sehr hohen Wertschöpfung; zudem der Verlust von Millionen an Steuergeldern. Nur fragt man sich, ob Regierung und Parlament unseres Kantons das auch wissen. Denn die grosse Ruhe um dieses Thema in Solothurn lässt eigentlich nur drei Interpretationen zu:

1.      Entweder Solothurn ist wie die Maus vor der Schlange, völlig paralysiert und deshalb handlungsunfähig

2.      oder Regierung und Parlament haben die Schlange noch nicht einmal gesehen

3.      oder in Solothurn hofft man, «Bern» werde das Problem schon rechtzeitig lösen.

Auf «Bern» warten allein kann jedoch für Solothurn in dieser äusserst kritischen Lage keine Option sein. Kein anderer Kanton wird derart gebeutelt werden, wenn die Medtech-Branche auch nur teilweise auszieht, wie der unsrige. Es wäre ein weiterer und bedeutender Schritt hin zum Schweizer Armenhaus. Und das einzige, das hierzu als Stichwort passt, ist leider die «Steuerhölle». Beides ist nicht nur völlig unattraktiv. Es ist auch ohne Zukunft.

 

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