Wieder so eine Chance, die sich für den Kanton Solothurn eröffnet und die er – so wie sich die Sachlage heute präsentiert – einmal mehr links liegen lässt. Es ist schliesslich bequemer, auf den Finanzausgleich zu warten als wirtschaftspolitische Chancen zu erarbeiten und diese im richtigen Moment auch zu packen.
Worum geht es? Um den Flugplatz Grenchen und um die Chance, daraus für den Kanton Solothurn einen ausserordentlich grossen Vorteil – Stichwort: Wirtschaftsstandort – zu machen.
Die Flugbewegungen in Grenchen gehen seit ein paar Jahren kontinuierlich zurück. Wären nicht die Pilotenausbildungen, würde der Flugplatz bald definitiv völlig in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein.
Nun hat aber das Bundesamt für Verkehr (BAV) – ganz nach der Intention der Departementschefin Sommaruga (SP) – kürzlich indirekt klar gemacht, dass es in absehbarer Zeit in Dübendorf (ZH) keinen Privatflugverkehr mehr geben wird. Die entsprechenden Pläne, die seinerzeit von Bundesrätin Leuthardt (CVP) noch gefördert wurden, hat man auf Eis gelegt bzw. mit seltsamen Argumenten tief im Gefrierfach entsorgt. Dieser Verkehr, Privatjets von internationalen Grossfirmen und von gewichtigen Schweizer Unternehmern, wird sich also ein neues «Zuhause» suchen müssen. Das betrifft übrigens auch die Chefs und die Kunden der in unserer Region ansässigen Uhren- und Medizinaltechnologie. In Frage kommen nicht viele Möglichkeiten. Eine davon ist der Flugplatz Altenrhein (SG) – eine andere wäre Grenchen gewesen. Wäre gewesen – wenn denn dessen Infrastruktur inklusive Pisten und Abfertigung nicht von vorgestern wären.
So werden in Grenchen in den nächsten Jahren wohl weitere qualifizierte Arbeitsplätze wegfallen. Die Stadt Grenchen und der Kanton Solothurn werden das jeweils mit dem üblichen Bedauern zur Kenntnis nehmen – und die Hände weiterhin in den Hosentaschen lassen. Statt die Ärmel hochzukrempeln und endlich zu handeln.
Dieses Nichtstun ist ein Frevel am Solothurner Volk, das bessere Arbeitsplätze verdient hat als bloss diejenigen in den grossen Verteilzentren im Gäu. Und dieser Frevel - und das ist besonders traurig - wird nicht einmal von einer der hier tätigen politischen Parteien beim Namen genannt. Da kümmert man sich doch lieber um irgendwelche lokalen Buslinien oder kämpft für einen mehr oder weniger symbolischen IC-Halt.
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