Donnerstag, 8. Oktober 2020

Das notorische Vorgaukeln des "free lunch"

«There ain’t no such thing as a free lunch», sagen die Engländer. Zu Deutsch: Gratis gibt es nichts auf dieser Welt. Das wissen bereits die Kinder. Trotzdem gibt es immer wieder Politiker, die der Welt suggerieren wollen, dass gratis zu haben sei, was sie anbieten. In der Schweiz sind das vorwiegend jene, die Initiativen ergreifen und dafür Abstimmungskampf betreiben. Ein Beispiel gefällig? Nun, es sollen gleich 3 aktuelle Beispiele sein:

1.      Die Zweitwohnungsinitiative

2.      Die Kriegsmaterial-Initiative

3.      Die Konzernverantwortungsinitiative

 

Zur Zweitwohnungsinitiative

50.6% der Stimmberechtigten, die meisten davon in den Städten oder Agglomerationen lebend, haben mit ihrem Ja zu dieser Initiative der Bergbevölkerung mehr Arbeitslosigkeit, weniger berufliche Möglichkeiten und ein sinkendes Einkommen beschert und sie haben den Wert der Erst-Immobilien reduziert, während sie den Wert ihrer Zweitwohnungen in den Bergen erhöht haben. Der Bergbevölkerung wurde suggeriert, man wolle bloss die schöne Natur erhalten und davon würden alle profitieren. Diesen Lunch der Städter bezahlen – das haben nun Erhebungen gezeigt – eindeutig jene, die zufälligerweise dort heimisch sind, wo die Städter gerne ausspannen.

Zur Kriegsmaterial-Initiative

Ein gutes Gewissen zu haben ist förderlich für meinen gesunden Schlaf. Für mich ist es dann besonders günstig zu haben, wenn Andere dafür bezahlen. Bezahlen werden mein gutes Gewissen in diesem Fall zusammen mit der Nationalbank SNB alle AHV- und BVG-Rentner (die künftigen inbegriffen), viele Schweizer mit dem Verlust ihrer Stelle – und letztlich alle Steuerzahlerinnen.

Zur Konzernverantwortungs-Initiative

Auch hier kostet mein gutes Gewissen – falls ich denn überhaupt eines haben kann, wenn Andere die gute Tat vollbringen – am Ende viel Geld. In der Schweiz werden Arbeitsplätze verloren gehen und damit die Steuereinnahmen sinken. Gleichzeitig werden die Sozialkosten steigen und damit die Steuern erhöht werden.

Alle drei Initiativ-Komitees versprechen das Gute – von den Kosten dafür sprechen sie natürlich nicht. Diese folgen aber so sicher und konsequent wie das Amen in der Kirche. Und noch etwas: alle drei Initiativen wollen, dass Andere Opfer bringen bzw. Gutes tun, damit ich ein ruhiges Gewissen haben kann. Eine neue Art der Selbst-losigkeit quasi. Hier hat jemand den Philosophen Immanuel Kant und seine berühmte Maxime des Handelns («kategorischer Imperativ») definitiv falsch verstanden.

 

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