Samstag, 14. März 2020

Ein Test für unsere Selbstdisziplin



Das Corona-Virus beherrscht die Medienschlagzeilen auf allen Ebenen und zunehmend auch die Politik. Der Welt – inklusive der Schweiz – droht eine grosse Rezession mit dem Verlust von Hunderttausenden von Arbeitsplätzen. Und nicht zu vergessen die vielen Menschenleben, die dem neuartigen Virus weltweit und wohl auch in der Schweiz zum Opfer fallen.



«Die Politik muss mehr tun. Die Behörden haben versagt. Man sollte halt… man müsste halt…» so in etwa lautet der Mainstream-Tenor. Wer sich jedoch aus dem Haus wagt, weil er zum Beispiel zum Arzt muss, stellt fest, dass es noch immer Leute gibt, die nicht einmal nach der Toilette die Hände waschen; die weder in die Armbeuge husten noch in ein Taschentuch, sondern einfach so in die «schöne Gegend» hinaus Die im Super- oder auf dem Wochenmarkt reichlich Früchte abtasten, bevor sie welche kaufen. Junge Leute behaupten gar keck in vor ihre Nase platzierte Medienkameras, dass ihnen die ganze Sache egal sei, weil sie selbst ja nichts zu befürchten hätten. Und es finden in privaten Clubs weiterhin Partys statt, als gäbe es kein Virus – oder kein Morgen.



An sich wäre es doch relativ einfach: wenn alle Bewohner unseres Landes die Massnahmen der Behörden lückenlos umsetzen würden. Wenn sich Alle selbstdiszipliniert vor den und gegen die Anderen schützen würden, hätte dieses unangenehme Virus kaum eine Chance. Die Chance des Virus würde sich weitgehendst auf die Zeit nach der Ansteckung und vor dem Ausbruch der Krankheitssymptome beschränken. Und auch hier könnte die Ansteckungsquote gesenkt werden, wenn wir grössere Menschenansammlungen konsequent meiden würden und doppelt vorsichtig wären, wenn jemand aus unserem Umfeld erkrankt ist.



Sorglosigkeit – egal ob echt oder gespielt – und Pseudo-Nonchalance sind im Falle dieser Pandemie (gemäss WHO) mehr als fehl am Platz. Wenn uns unsere Gesundheit und die unserer Liebsten wichtig ist, wenn wir unseren Arbeitsplatz behalten möchten, dann müssen wir dieses kleine Mass an Selbstdisziplin aufbringen und uns an die Anweisungen der Fachleute halten. Wichtige Stichworte dazu sind etwa «Selbstisolation» und «Selbstquarantäne». Dies nicht nur aufgrund der Verantwortung uns selbst gegenüber, sondern auch, weil wir eine noch viel grössere Verantwortung allen anderen Menschen gegenüber tragen. Kein vernünftiger gesunder Mensch findet es ok, wenn jemand mit seinem Auto ins Kaffekränzchen der Senioren rast. Wer jedoch disziplin- und damit verantwortungslos die Corona-Viren weiterverbreitet, der handelt im Ergebnis nicht viel anders. Und sein Tun ist ebenso verwerflich.



Damit eine Epidemie überhaupt entstehen kann, sind immer zwei Faktoren nötig: ein Krankheitserreger und Menschen oder Tiere, die diesen unkontrolliert verbreiten. Wir haben alles Wissen und alle Mittel, diese Verbreitung einzudämmen. Wir müssen bloss den inneren Schweinehund überwinden und Selbstdisziplin höher gewichten als Bequemlichkeit oder falsches Machogehabe. Wenn wir diesen kleinen «Test» verlieren, verlieren wir auch gegen das Virus.

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