Montag, 2. März 2020

Dieser Missbrauch der Kinder verlangt nach einer deutlichen Verurteilung




Die beiden SP-Paare, die sich in diesem Frühjahr um die künftige Parteileitung duellieren, sind sich nach ihren eigenen Aussagen darin einig, dass die Partei wieder näher zum Volk rücken müsse. Sie müsse wieder mehr Präsenz markieren, unter anderem in den Schulen unseres Landes.



Bei dieser letzten Aussage muss es einem demokratisch gesinnten Menschen äusserst unwohl werden. Was, um Gotteswillen, hat denn Parteipolitik oder Parteipropaganda an unseren Schulen verloren? Wir sind hier weder in der DDR, in der Sowjetunion noch in der Volksrepublik China. Will die SP künftig auf den Pausenplätzen dieses Landes mit ihrer Ideologie missionieren gehen?



Betrachten wir es nüchtern: die Lehrerschaft gehört bereits in ihrer grossen Mehrheit zur SP-Wählerschaft. Das wird auch im Unterricht immer wieder offensichtlich, wie aufmerksame Eltern mit schulpflichtigen Kindern – vom Kindergarten bis zum Gymnasium – wiederholt feststellen können.

Für alle anderen hier bloss drei Beispiele von vielen:

-        Unter dem Titel «Erziehung zur Gleichberechtigung» werden Buben im Kindergarten dazu gezwungen mit Puppen zu spielen, obwohl sie sich weigern und den Technikbaukasten bei weitem vorziehen. Den Eltern wird im Gespräch gar zum Vorwurf gemacht, ihre Erziehung sei zu wenig geschlechtsneutral. Dass Buben und Mädchen nun mal unterschiedliche Interessen und damit auch Stärken haben, die eigentlich zu fördern wären, scheint nicht ins Weltbild mindestens eines Teils der Lehrerschaft zu passen.

-        In der Sekundarschule wird das Wort «Unternehmer» von der Lehrerschaft nie ohne ein möglichst negatives Attribut erwähnt. «Abzocker» ist dabei noch das harmloseste. Dass Unternehmerinnen zum Beispiel ihr Vermögen und ihr Erspartes dafür einsetzen, um Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten, scheint nicht ins Weltbild dieser Lehrerschaft zu passen.

-        Das Zürcher «Lehrmittel für Maturanden» für die Geschichte feiert zwar den Sieg der Roten Armee, erwähnt aber mit keinem Wort – nicht einmal im Kapitel über den «totalitären Staat» – die Schreckenstyrannei von Stalin und den Gulag. Der Kollaps des Sowjetregimes und die Abdankung seiner Ideologie fehlen fast vollständig. Der Ungarnaufstand und seine blutige Niederschlagung finden ebenso wenig statt wie der Einmarsch in der Tschechoslowakei. Dafür werden der 68-er Bewegung rund 25 Seiten gewidmet.

Ist das der Schulunterricht der Zukunft? Sollen unsere Kinder und Jugendlichen nach dem Willen der SP indoktriniert werden wie die Kinder damals in der Sowjetunion und heute u.a. in China?


Die Frage sei erlaubt, weshalb die anderen Parteien hier schweigend zuschauen? Haben sie etwa ähnliche Pläne? Werden unsere Enkel einmal anstelle der Fakten in Geografie und Geschichte die Parteiprogramme lernen müssen? Wer jedoch – und das wird die Geschichtsschreibung einst schonungslos zu beurteilen wissen – hat denn für diese Zustände und dieses Gebaren die Verantwortung zu tragen? Gibt es etwas Verwerflicheres, als Kinder, die sich nicht wehren können, zu indoktrinieren? Das ist nichts weniger als eine Vergewaltigung der Kleinen, ein eklatanter Missbrauch ihrer Aufnahme- und Lernbereitschaft, ihrer Offenheit. Und dieser Missbrauch an der wehrlosen Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Staates verlangt nach unserer tiefsten Verachtung – und nicht nach einem (zustimmenden?) Schweigen.


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