Die Linke ist mit ihrem Vorschlag für mehr günstige
Wohnungen an der Urne deutlich, im Verhältnis 40:60 gescheitert. SRF stellt
jedoch fest, dass diese etwas mehr als 40 Prozent immerhin bedeuten würden,
dass nicht nur reine Linkswähler der Initiative zugestimmt hätten. Das stimmt
sicherlich; etatistische Forderungen stossen zum Beispiel in der Romandie immer
auf eine gewisse Grundsympathie.
Dass sich die Linke gleich wieder bereit macht, um eine
nächste Volksinitiative in diesem Bereich zu starten, ist bei so viel Goodwill
und Rückenwind von Seiten der offiziellen SRG keineswegs erstaunlich. SRF
doppelte gleich am Montag nochmals nach: «Kein einig Volk von Mietern.» Das
erstaunt dann doch etwas. Erstens fragt man sich da
-
wo bleibt denn die Objektivität bzw. Neutralität
des «Staatsfernsehens»?
-
ist denen zum ersten Mal aufgefallen, dass nicht
alle Mieter links wählen bzw. abstimmen?
-
warum gehen die SRF-ler davon aus, dass die
Mehrheit der Mieterinnen ihre Wohnungsmiete als zu teuer erachtet?
Nicht jeder Mieter mag das Rezept der Linken als das
richtige und nicht jeder Eigentümer mag es als falsch erachtet haben. Sicher
ist jedoch, dass das Nein einmal mehr deutlich war. Solche und ähnliche
Initiativen wurden von der Linken in den letzten 40 Jahren zahlreich
eingereicht; alle ohne Erfolg. Denn sie atmeten den Geist der Planwirtschaft
ebenso wie die neusten Rezepte der ebenfalls roten Regierung in Berlin.
Wir müssen jedoch nicht auf die Zukunft warten, um zu
wissen, dass diese Rezepte scheitern werden. Die Vergangenheit lehrt uns das
bei einem Blick über die Landesgrenzen hinweg nur allzu deutlich. Kein Land auf
der Welt hat einen derart hohen Wohnstandard wie die Schweiz. Und es nicht der
Staat und es sind nicht die Genossenschaften, die diesen geschaffen haben und
täglich weiter entwickeln. Es ist der Markt. Es sind die institutionellen und
privaten Investoren. Sie bekommen für gut gebaute und mit neustem Komfort
ausgestattete Wohnungen gutes Geld – schlecht unterhaltene Altwohnungen dagegen
finden bloss Studenten toll, weil sie andere Schwerpunkte setzen. Haben sie
aber ihr Studium beendet, stellt die grosse Mehrheit auch von ihnen sofort
andere Ansprüche.
Auch betreffend Umweltschutz funktioniert der Wohnungsmarkt
in der Schweiz bestens. Es wird enorm viel in energetische Verbesserungen investiert
und neue Wohnungen verfügen fast durchwegs über mindestens ein Umweltlabel.
Hätte der Staat, hätten die Genossenschaften das besser gekonnt? Bisher haben
sie das nicht bewiesen, denn der kommunale Wohnungsbau war in der Schweiz nie
der Treiber von Innovationen – und wird es auch künftig kaum sein. Das ist auch
logisch: Innovationen kosten Geld. Und das verträgt sich schlecht mit der
Forderung nach billigen Wohnungen. Zudem unterliegt der Markt für billige
Wohnungen viel weniger dem Innovationsdruck. Er hat ja sein Verkaufsargument
bereits.
Gegen alle Logik wird jedoch die Linke auch in den nächsten
Monaten und Jahren weitere Initiativen lancieren und Abstimmungskämpfe um das
Mietrecht bestreiten. Ein kleiner Hinweis: wenn sie das dafür benötigte Geld
einsetzen würde, um ihren Wählerinnen die Mieten zu subventionieren, wäre
eigentlich (fast) allen geholfen.
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