Rund 170'000 Bewohner unseres Landes zahlen ihre Krankenversicherungsprämien
nicht. Die «ganz Schlauen» unter ihnen, lassen sich gar die Arztkosten durch
die Krankenversicherung entgelten, geben das Geld aber dann für etwas Anderes
aus als für die Arztrechnung. Das Problem ist nicht neu. Die Kantone haben
schon vor Jahren auf diese Misere aufmerksam gemacht. Aber der Bund bzw. das
betreffende Departement scheint gleich den berühmten drei Affen von nichts zu
wissen. Inzwischen wurden die selber aktiv gewordenen Kantone gar «zurückgepfiffen».
Das Führen von «Schwarzen Listen» der säumigen Prämienzahler wurde ihnen untersagt.
Auf eine Lösung wartet jedoch jeder ehrliche und pünktliche Prämienzahler
vergebens. Obwohl die ganze Sache letztlich auf seinem Buckel bzw. seinem Portemonnaie
ausgetragen wird.
Die Medikamente in der Schweiz seien zu teuer oder die Ärzte
würden zu viel verdienen: das sind die einzigen – zudem stereotypen – Wortmeldungen,
die vom zuständigen SP-Bundesrat verbreitet werden. Gleichzeitig wird
öffentlich, dass in der Schweiz jedes Jahr (sic!) 4000 Tonnen Medikamente zwar
von den Ärzten verschrieben, aber nie eingenommen werden.
«Eine Riesenverschwendung» schreien die Politiker; und sie
suchen auch hier nach Lösungen. Und auch hier suchen sie diese in Form neuer
Einschränkungen, die meist jene betreffen, für die sie gar nicht gedacht sind.
Weil diese die Einzigen sind, die sich daran halten. Die SP und die CVP suchen das Heil mit ihren Initiativen in massiv höheren Staatsbeiträgen bzw. Steuerfranken. Ganz nach dem Motto: wenn das Fass keinen Boden hat, musst du oben eben noch mehr reinschütten.
Liebe Politikerinnen und Politiker: Hat jemand von Ihnen so viel
Zivilcourage, öffentlich zu bekunden, dass das Problem nicht in erster Linie
beim System liegt, sondern bei den Prämienzahlern und Patienten? Den Patientinnen
zu sagen, dass ihre Gesundheit weder in der Verantwortung des Arztes, noch der
Spitäler oder der Pharma-Branche liegt, sondern allein und unteilbar in ihrer
eigenen Verantwortung?
Heute tragen die Folgen des falschen Patientenverhaltens
stets die Anderen: die anderen Versicherten, die Ärzte, das Pflegepersonal in
den Spitälern, die Pharma-Branche, die Krankenversicherer, die Steuerzahler etc. Es ist aber
höchst unpopulär und bei der politischen Linken generell mehr als verpönt, von
den Menschen zu verlangen, sie sollten für sich selbst Verantwortung tragen.
Nur führt dummerweise kein Weg daran vorbei.
Irgendwann werden jene, die heute die Dummen sind, die ehrlichen Prämienzahlerinnen, sich weigern, für 170'000 Nicht-Zahler (Tendenz steigend) auch noch Prämien mit
zu entrichten. Irgendwann werden sich die Ehrlichen fragen, warum sie überhaupt
etwas bezahlen, wenn doch rein gar nichts passiert, wenn sie die Prämien nicht
bezahlen. Immer mehr von ihnen werden darauf «verzichten» die Rechnungen zu bezahlen. Sie werden das Geld ebenfalls für lustigere Dinge ausgeben. Was dann?
Ist die Lösung wirklich so schwierig oder für Manche doch nur etwas unpopulär? Denken wir daran, wie die AHV zu ihrem Geld
kommt – und diese Beiträge sind um ein Vielfaches höher als die
Krankenversicherungsprämien. Diese Beiträge werden direkt vom Lohn abgezogen. Und wer eine AHV-Zahlung auch nur einmal auslässt,
wird später sehr drastisch dafür bestraft, indem ihm die Leistung, also die Rente,
überdurchschnittlich stark gekürzt wird.
Wer seine Krankenversicherungsprämien oder
seine Arztrechnungen nicht bezahlt, der soll genau wie jeder andere Schuldner
behandelt werden: Er verliert sein Anrecht auf ärztliche Behandlung und die
Krankenversicherung bezahlt auch deren Kosten nicht mehr. Wer seine Prämien mehr als sechsmal schuldig bleibt, dem wird der Betrag direkt vom Lohn abgezogen. Das ist hart, gewiss.
Doch es wird noch viel härter werden, wenn dieses System zusammenbricht. Denn
die Alternative dazu ist der Schritt zurück zur freiwilligen
Krankenversicherung. Wer nicht versichert ist, wer das Geld für die Prämien
sparen oder lieber anderweitig ausgeben will, der nimmt damit auch nicht an der
Solidarität aller Versicherten teil – und seine Gesundheitskosten muss er
selber tragen.
Die 170'000 Nichtzahlerinnen und Nichtzahler müssen einen
gehörigen Tritt in den Allerwertesten erhalten, damit sie verstehen, dass alle
Anderen nicht dazu bereit sind, ihr Abseitsstehen folgenlos mit zu berappen. Und um das umsetzen zu können sind lediglich Parlamentarier nötig mit Weitsicht – und mit einem Quentchen Zivilcourage.
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