Ein Unternehmen zahlt Steuern, weil es für seine
Geschäftstätigkeit genauso wie die sogenannt «natürlichen Personen» von einem
funktionierenden Staat und seiner Infrastruktur profitiert. Das leuchtet Allen
ein und es ist unbestritten. Dass staatliche Institutionen wie Schulen oder
Spitäler keine Steuern bezahlen müssen, erscheint uns allen ebenfalls als
richtig und angemessen. Dies ganz im Gegensatz etwa zu Privatschulen und
Privatspitälern.
Aber weshalb müssen Firmen, die Elektroanlagen planen oder
realisieren, keine Steuern bezahlen? Weshalb jene Firmen nicht, die mit dem Stromhandel
ihr Geld verdienen? Oder die Kantonalbanken: weshalb müssen hier die einen
keine Steuern zahlen, die anderen schon (je nach Kanton)? Eine solche
Bevorteilung einzelner Firmen verzerrt die Märkte und benachteiligt – und das
staatlich sanktioniert – die konkurrierenden Privatunternehmen.
Diese Steuerbefreiungen stammen aus einer anderen Zeit. Aus
der Zeit, als diese Unternehmen eine hohe soziale Bedeutung hatten und ihr von
der Mehrheit des Souveräns gewolltes und geschaffenes Monopol durchaus Sinn
machte. Inzwischen jedoch wurden die Märkte geöffnet – sogar der Strommarkt
soll endlich und mit grosser Verzögerung auch in der Schweiz liberalisiert
werden. Was das heisst, mag das Beispiel des Telekommarktes verdeutlichen: wir
alle haben das noch in bester Erinnerung. Die Preise sind gesunken und die
Leistungen der Unternehmen haben sich massiv verbessert und ausgeweitet.
Inzwischen gibt es keinen vernünftigen Grund mehr dafür,
dass Unternehmen wie die RegioEnergie oder einzelne Kantonalbanken von einer
Steuerbefreiung profitieren. Die RegioEnergie fischt schon längst und immer
intensiver ausserhalb des Teichs, der ihr einmal zugewiesen worden war. Sie
tritt als freie Unternehmerin auf und konkurrenziert mit ihren Zukäufen die
lokalen und regionalen KMU und Gewerbebetriebe. Dagegen ist nichts einzuwenden
– wenn alle gleichlange Spiesse haben. Das heisst, wenn ihre Monopole wegfallen
und ihre Steuerbelastung genau die gleiche ist, wie bei ihren Mitbewerbern am
Markt.
Schaffen wir also Ordnung und bereinigen wir diese
Schieflage raschmöglichst. Auch die RegioEnergie soll durch ihre Kompetenz
überzeugen und nicht durch tiefere Preise wegen einer indirekten staatlichen
Subventionierung. Denn die Steuerbefreiung ist am Ende nichts Anderes als eine
unnötige und ausserdem völlig ungerechtfertigte wie ungerechte kantonale Subventionierung.
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