Mittwoch, 15. Januar 2020

Flexibilität ist gefragt, nicht Stillstand


Die Welt verändert sich täglich. Jede und jeder Einzelne ebenso wie Unternehmen, Institutionen und Organisationen sind herausgefordert, diese Veränderungsprozesse mit zu machen – oder buchstäblich auf der Strecke zu bleiben.

Vor einigen Jahren haben Solothurner Regierung und Parlament beschlossen, die nötige Ausfinanzierung der kantonalen Pensionskasse nicht sofort zu realisieren, sondern auf die nächsten Jahrzehnte zu «vertagen». Jährlich sollen 27.5 Millionen Franken dieser alten Schuld abgetragen werden. Zukunftsgerichtet ist das sicherlich nicht. Eine Schuld, die unsere Väter angehäuft haben, nicht sofort zu bezahlen, sondern gar noch auf unsere Kinder und Enkel zu «verteilen». Und das in Kenntnis der Tatsache, dass unsere Kinder und Enkel sowieso ein Problem haben werden, weil zwei – und im Extremfall sogar nur einer von ihnen – auch noch je einen Rentner zu finanzieren haben. Dies, weil die vorhergehende Generation sich ihre AHV-Rente stets von der nachfolgenden finanzieren lässt.
Das ist etwa so, wie wenn ich heute ins Restaurant gehe und dem Wirt nach gehabten Gaumenfreuden erkläre, mein Enkel komme dann vorbei und bezahle die Rechnung. Der Enkel wird das nur dann «freiwillig» tun, wenn er dem Grossvater eine bereits fortgeschrittene Demenz attestieren muss.

Jener Teil der Solothurner Pensionskasse, der noch nicht ausfinanziert ist, muss jeweils verzinst werden. Wie dies mit fast jeder Schuld üblich – und fair – ist. Das heisst, der Kanton müsste weniger Steuergelder aufwenden, wenn er die Schuld schon vor ein paar Jahren beglichen hätte oder wenn er sie wenigstens jetzt sofort begleichen würde. Das nötige Geld dazu gibt ihm der Kapitalmarkt – und für diese Darlehen erhält der Kanton auch noch Zinsen. Das heisst, das ganze Geschäft kommt deutlich billiger zu stehen – und es ist erst noch fairer den kommenden Generationen gegenüber.

Warum reagiert der Kanton nicht auf den Kapitalmarkt und warum begleicht er die Rechnungen nicht umgehend? Die Gelegenheit dazu war nie besser. Aufwachen, liebe Verantwortliche! Es ist Zeit sich zu bewegen. Im Interesse von uns Allen.

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